Andreas Köster schrieb am 20.01.2024 00:04:
Es gibt wohl nichts heuchlerisches als einerseits das Hohelied der CO2 Reduktion zu singen und andererseits durch Umstellung auf Frackinggas ausgerechnet auf den schädlichsten aller fossilen Energieträger zu setzen.
Ja, diese Nummer lässt den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, den Spitzengrünen Robert Habeck, alt aussehen. Nur: Was hätte er tun sollen?
Pipeline-Gas aus Russland, die mit Abstand klimaschonendste Art der fossilen Energieversorgung, wird es auf absehbare Zeit nicht mehr geben. Selbst wenn sich Deutschland im Ukrainekrieg neutral verhalten würde (was aufgrund von Bündnissen kaum möglich ist), würde Putin immer mal wieder die Daumenschrauben anlegen, um uns für seine Interessen einzuspannen. Da fällt dann einfach mal wieder eine Turbine aus oder sowas in der Art. Energie ist jedoch essentiell für ein Industrieland, man muss sich auf Lieferungen verlassen können. Es hängt buchstäblich alles dran.
Und eben weil eine kapitalistische Wirtschaft auf störungsfreie und möglichst kostengünstige Energiezufuhr angewiesen ist, funktioniert es auch mit der Energiewende nicht. Denn Öko-Energie ist knapp und teuer. Um allein die Schlüsselindustrie Chemie auf EE umzustellen, müsste man mehr Windräder bauen als derzeit in Deutschland stehen - nebst einer ebenso gigantischen Batterie von Speicherwerken. Das ist einfach nicht machbar, schon gar nicht kostengünstig.
Erzähl mal als Politiker den Leuten, dass es kein "grünes Wachstum" geben wird, viel Spaß dabei...
Also wird lieber rumgeheuchelt. Wundert mich alles nicht.