Lieber Herr Müller, für den sehr gut möglichen Wahlausgang zu Lasten Bidens wird es sicher andere Gründe geben, als seine Energiepolitik. Die Verknüpfung von Energiepolitik und Machtpolitik während seiner Regierungszeit führte für die USA doch zu Ergebnissen, die für Amerika, dem Amerika des großen Geldes, gut und gewollt waren. Während seiner Regierungszeit wurde North-Stream zerbombt und der Geschädigte war so beeindruckt, dass er nicht einmal laut über eine Reparatur nachdachte, sondern eine beschämende Unterwürfigkeitshaltung einnahm. Über die Energiepolitik und der mit ihr einher gehenden merkantilistischen Wirtschaftspolitik wurde eine Stärkung der eigenen Industrie erreicht. Also MAGA wurde durch die praktische Politik vorangetrieben. Innenpolitisch mag dies richtig gewesen sein, außenpolitisch ging es in dieser Weise nur, wenn die nichtamerikanischen Akteure bereit waren den Kotau vor dieser Politik zu machen, oder so viel Angst hatten, selbst eins auf die Schnauze zu kriegen, dass sie kuschten.
Für mich viel wesentlicher und eher zu betrachten wäre die gesellschaftliche massenpsychologische Verfassung der USA. Nach meiner Betrachtung stellt dieser Staat sich in der Weise auf, dass er sich gerne in eine dem Führerprinzip unterordnende Gesellschaft gewandelt hat. Und dabei gebrauche ich den Begriff des Führerprinzips in dem durch den Nationalismus negativ konnotierem Sinne. Hierbei spielt es dann keine Rolle ob Nikki Haley, gesponsert duch Koch, Donald Trump oder Joe Biden der Präsident ist. Hierbei spielt es eine Rolle, welche Gruppen hinter diesen stehen und ob die Schnittmengen dieser Gruppen nicht nur in Randbereichen abweichen, im Zentrum aber die große Überschneidung haben.
Und es spielt eine Rolle wie wir uns dazu positionieren. Diese eigene Positionierung macht mir Angst. Es sind nicht die, sind es noch 40 ooo, in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten allein, und die militärischen Befehlsstrukturen mit ihren amerikanisch besetzten Spitzenpositionen. Es ist das Wissen, dass die USA bereit sind, jede Gesellschaft, aus der Widerstand gegen ihre Interessen kommt, solange von innen zu zerstören und dabei militärisch nachzuhelfen, bis sie einen failed State hinterlassen haben. Und es ist das Wissen, das Gier nicht dadurch befriedigt wird, das der Gierige sein Objekt der Begierde erhalten hat. Dies Erhaltenhaben macht eben den Gierigen nicht satt sondern nur noch hungriger. Insoweit kann die von amerikanischen Interessen geleitete deutsche Politik durchaus von den agierenden Politikern betrieben werden, um Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, lieber fremden Interessen dienen als das eigene Gemeinwesen der Gefahr der Zerstörung aussetzen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.01.2024 07:58).