lerse schrieb am 18.08.2023 11:18:
Porcupine17 schrieb am 18.08.2023 11:03:
lerse schrieb am 18.08.2023 10:39:
Porcupine17 schrieb am 18.08.2023 09:33:
Ceteris paribus würde man erwarten, dass das Verhältnis von soldatischen Kriegsopfern und deren Ersatz ungefähr den Verhältnissen bei der Artillerie entspricht. Ergo ist ein Verhältnis der Opfer beider Seiten in der Größenordnung von zwei zu eins zu Gunsten Russlands eine sehr konservative Schätzung.
Diese Rechnung hört man oft, sie ist aber Blödsinn. Warum?
1. Wenn ich 10 Granaten auf einen Gegner in gut vorbereiteten Stellungen (Schützengräber, Bunker) abfeuere, erziele ich dann die gleiche Wirkung als wenn ich 10 Granaten auf die über freies Feld anrückenden Angriffstruppen abfeuere?
2. Wenn ich 10 Granaten auf eine feindliche Artilleriestellung abfeuere und das Ergebnis unklar ist, was mache ich dann? Vielleicht ist das Ziel zerstört, vielleicht auch nicht. Und wenn es nicht zerstört ist dann ist es vielleicht inzwischen geflohen. Die korrekte Entscheidung wäre also zur Sicherheit nochmal 10 Granaten hinterher zuschiessen. Aber habe ich die Munition um das zu machen? Ein Ukrainer würde hier sagen: ich verschiesse nicht 10 wertvolle, knappe Granaten auf ein Ziel das vielleicht gar nicht mehr da ist. Auch wenn es nicht intuitiv erscheint: je mehr man schiesst desto weniger trifft man. Weil wer ausreichend Munition hat die auch einfach mal auf Verdacht in die Gegend schiessen kann.
Es gibt noch weiter Gründe, aber das Argument Verluste entsprechen dem Verhältnis der verfeuerten Artilleriegranaten ist Bullshit. Das einzige was man aus der Zahl ablesen kann ist wer schneller die Rohre seiner Artillerie verschleißt.
Interessant die Schlußfolgerungen bezüglich Artelliere von Mearsheimer als Bullshit zu bezeichen. Er hat wenigstens einen Abschluß von West Point vorzuweisen und hat danach 5 Jahre als Offizier gedient.
Dann muss ich ihm an dieser Stelle leider unterstellen das er hier absichtlich Mist erzählt um seine Position zu begründen. Das Argument das die Verluste beider Seiten im Verhältnis zur verschossenen Artilleriemunition liegen müssen ist nun mal nachweislich Quatsch. Wie jemand anders schon schrieb, im 1. Weltkrieg (dem der Krieg in der Ukraine erstaunlich gleicht) versuchten beide Seiten die gegnerischen Frontlinien mit massivem Artillerieeinsatz zu zerstören (Verdun, Somme, etc.). Und als der Angriff begann blieb der Angriff im Feuer der Verteidiger liegen die selbst tagelanges Trommelfeuer nicht hatte ausschalten können.
Das Argument das die Verluste beider Seiten im Verhältnis zur verschossenen Artilleriemunition liegen müssen ist nun mal nachweislich Quatsch
Gibt es für diese nachweislich Quatsch Aussage eine Quelle oder Belege ?
Ein Beispiel: https://www.businessinsider.com/ukraine-artillery-does-more-damage-with-fewer-rounds-than-russia-2023-4
Ansonsten einfach googlen, es jede Menge Artikel zu dem Thema.