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  • Porcupine17

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2012

Und wieder das Bullshit-Artillerie Argument.

Ceteris paribus würde man erwarten, dass das Verhältnis von soldatischen Kriegsopfern und deren Ersatz ungefähr den Verhältnissen bei der Artillerie entspricht. Ergo ist ein Verhältnis der Opfer beider Seiten in der Größenordnung von zwei zu eins zu Gunsten Russlands eine sehr konservative Schätzung.

Diese Rechnung hört man oft, sie ist aber Blödsinn. Warum?

1. Wenn ich 10 Granaten auf einen Gegner in gut vorbereiteten Stellungen (Schützengräber, Bunker) abfeuere, erziele ich dann die gleiche Wirkung als wenn ich 10 Granaten auf die über freies Feld anrückenden Angriffstruppen abfeuere?

2. Wenn ich 10 Granaten auf eine feindliche Artilleriestellung abfeuere und das Ergebnis unklar ist, was mache ich dann? Vielleicht ist das Ziel zerstört, vielleicht auch nicht. Und wenn es nicht zerstört ist dann ist es vielleicht inzwischen geflohen. Die korrekte Entscheidung wäre also zur Sicherheit nochmal 10 Granaten hinterher zuschiessen. Aber habe ich die Munition um das zu machen? Ein Ukrainer würde hier sagen: ich verschiesse nicht 10 wertvolle, knappe Granaten auf ein Ziel das vielleicht gar nicht mehr da ist. Auch wenn es nicht intuitiv erscheint: je mehr man schiesst desto weniger trifft man. Weil wer ausreichend Munition hat die auch einfach mal auf Verdacht in die Gegend schiessen kann.

Es gibt noch weiter Gründe, aber das Argument Verluste entsprechen dem Verhältnis der verfeuerten Artilleriegranaten ist Bullshit. Das einzige was man aus der Zahl ablesen kann ist wer schneller die Rohre seiner Artillerie verschleißt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.08.2023 09:35).

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