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mehr als 1000 Beiträge seit 11.06.2019

"Lustknaben" im Vatikan: Spektakuläres Outing vor 500 Jahren

https://www.queer.de/detail.php?article_id=37423

In Rom seien drei Dinge verbreitet, u.a. die "Wollust des Fleisches". Nach Ernolds Ansicht trachteten die Leute in Rom "auch nach Abwechslung und denken seltsame und abenteuerliche Arten derselben aus, wogegen die Erfindungen eines Tiberius nichts sind" (an dieser Stelle verweist eine Fußnote des Herausgebers auf den römischen Historiker Tacitus und seine "Annalen VI /I" – ein dezenter Hinweis auf den Missbrauch von Knaben durch Kaiser Tiberius). Dem Leser wird schnell deutlich, dass es um Dinge geht, "von denen wir uns schämen müssen, hier zu reden" (S. 124-125). In Huttens Dialog werden drei Arten von Bürgern in Rom benannt, u a. "das Volk von Gomorrha" (S. 127), was sich in Anlehnung an die in der Bibel genannte Stadt auf sündige Menschen bzw. auf solche bezieht, die gleichgeschlechtlichen Sex haben. Der Anhang von Roms Würdenträgern bestehe aus Banditen, Mördern und "Lustknaben" (S. 129). In Rom würden nicht nur Pferde und Hunde, sondern auch "oh der Schande! Lustdirnen und Lustknaben" gehalten (S. 183).

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