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mehr als 1000 Beiträge seit 09.12.2015

Ein etwas allgemeinerer auch leicht polemischer Zwischenruf zur Evidenzbasierung

Was mich schon etwa beunruhigt (und gleichzeitig auch etwas belustigt), ist die Beobachtung, dass zur Zeit sehr viele (orthodoxe) Impfbefürworter auf Teufel komm raus versuchen, die (warum auch immer) doch recht unscharfe empirische Erkenntnislage so gut es geht zu verharmlosen. In etwa nach dem Motte: Ja wir wissen zwar NOCH nicht alles und insgesamt doch eher wenig . Aber irgendwie wird es doch bald schon besser werden. Denn es war ja leider noch nicht genug Zeit zum Forschen nach den Evidenzen.Und irgendwie ist das angesichts des drohenden gesundheitlichen Kollapses doch auch jetzt nicht relevant.

Und wenns mit der Argumentation eng wird , holt der Lauterbach dann halt die eine (!) jüngste Studie aus dem Schrank und meint so nebenbei , dass die doch jetzt schon halbwegs gut sei. Und suggeriert damit, dass er deswegen schon die gesamte Wissenschaft der Medizin auf seiner Seite hätte. Und dass wir halt angesichts der gesellschaftlichen (Pandemie-) Gefahr eben keine andere Wahl hätten, als auch (zumindest teilweise) nach dem “Prinzip Hoffnung” zu handeln.

Aber ist das ( Prinzip Hoffnung bei nicht ausreichend gesicherter Evidenz) nicht genau die Grundeinstellung, wegen der orthodoxe Hardcore -Mediziner jahrzehntelang Naturheilkundler und Homöopathen als Aluhut – Schwurbler verteufelt haben? Und zwar jeweils mit dem empört- selbstgerechten Vorwurf, dass deren Methoden und “Tinkturen” nicht jeweils “dreifach plazebokontrolliert” die harten Prüfmethoden der wirklich wissenschaftlichen Forschung durchlaufen haben.

Und was für einen Empörungshype gabs doch wegen des Worts “Erfahrungsmedizin”. Wobei man heut doch gerade froh wär, wenn man wenigstens ein wenig mehr “Erfahrung” mit den (neuen) Impfstoffen hätte. Ganz zu schweigen von den (angeblich) sonst üblichen langjährigen Versuchsreihen.

Man wähnt sich also fast in einer kafkaesk verdrehten Welt, in der das, was man dem “Gegner” einst als schwerste Sünde vorgeworfen hat, zumindest öffentlich plötzlich als leicht zu tolerierende Nebensächlichkeit gepredigt wird.

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