Weltbrei schrieb am 04.11.2021 03:09:
Anders gefragt: ab wann (oder wie lange) gilt eine Impfreaktion als Langzeitfolge?
Ich bin nicht der Vorposter und frage mich, ob Du nur nachfragst, um irgendwelche Sophistereien zu betreiben.
Eine Langzeitfolge eines Ereignisses ist eine Folge, die lange Zeit nach diesem Ereignis (noch) sichtbare Effekte hervorruft. Ein krasses Beispiel einer Langzeitfolge bei einer Impfung wäre ein Todesfall auf Grund der Impfung: Der Effekt ist tatsächlich sehr lange (nämlich eine Ewigkeit lang) nach dem Ereignis immer noch sichtbar.
Das "noch" steht oben in Klammer, weil eine Langzeitfolge auch eine sein kann, deren Effekte erst später erkannt werden, z.B. weil der Effekt sich mit der Zeit verstärkt (wird auch gelegentlich als "Spätfolge" eingeordnet, weil das urspr. Ereignis eine Folge von Folgeereignissen nach sich zog, die anfangs noch unbedeutend waren), weil ein sichtbarer Effekt erst in Synergie mit anderen Vorgängen auftritt, oder weil der Effekt erst später mit dem Ereignis in ursächlichen Zusammenhang gebracht werden kann.
Eine typische Langzeitfolge von Impfungen mit einem Hauch von Spätfolgecharakter ist übrigens die auftretende Immunisierung: Der relativ schnell eintretende und lang anhaltende Effekt ist die Vorbereitung einer Immunreaktion auf einen Erreger, sichtbar wird der dann, wenn das Immunsystem tatsächlich irgendwann später mit diesem Erreger konfrontiert wird und ihn (hoffentlich) erfolgreich abwehrt.
Leider ist gerade dieser Effekt bei der Corona-Impfung relativ schwach (es gibt nur ein sehr begrenzt wirksames Training des Immunsystems) und hält auch nur kurz an. Ausgerechnet die erwünschte Wirkung der Impfung ist in diesem Fall leider keine Langzeitfolge, obwohl das ausgesprochen wünschenswert wäre.