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  • Alex Riemenschneider

mehr als 1000 Beiträge seit 02.06.2019

Fehlende Inhalte und Analysen

Neben fehlenden Inhalten und Analysen setzen wir beim Thema Ukraine und Russland verstärkt auf Stimmen vor Ort.

Neben der (unfreiwilligen) sprachlichen Komik des Satzes zeigt er aber das Grundproblem von Telepolis auf:

Der eigene Wunsch ist keine Analyse.

Der in Telepolis-Artikeln jetzt zum gefühlt hundertsten Mal beschworene Einsatz von Atomwaffen durch Russland ist halt erstmal nur das: Die langweilige Wiederholung einer Drohkulisse. Wenn der Artikel eine Antwort auf die Frage liefern möchte,

Warum die Drohungen ernst genommen werden sollten.

erwarte ich mehr inhaltliche Substanz als …. weil: Äh… aber diesmal wirklich, versprochen. Eine echte Analyse würde zum Beispiel beinhalten, was sich jetzt faktisch gegenüber den bisherigen (leeren) Drohungen geändert hat - gerne mit belastbaren Belegen - und warum die vorherigen Vorhersagen in den dutzenden Telepolis-Artikeln nicht eingetroffen sind.

Aber vielleicht verlange ich da zu viel Fähigkeit, sich selbstkritisch mit eigenen journalistischen Fehlern auseinanderzusetzen.

Die regelmäßigen russischen Atomdrohungen sind dabei ja nur konkretes Beispiel. Das Gleiche gilt auch für die gefühlt wöchentliche Vorhersage des Dollarniedergangs, der angeblich humanitären Notwendigkeit einer sofortigen ukrainischen Kapitulation und vielem mehr.

Bei Telepolis gibt es keine Analysen, dafür viel „weil es so sein sollte“. Die Illusion, das wäre in irgendeiner Weise relevant entspringt magischem Denken: Etwas passiert, weil es gewollt ist und die richtigen Zauberformeln aufgesagt werden.

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