Das hat jedoch natürlich auch zur Folge, dass alle Fehler, die im Zuge der Berichterstattung begangen wurden, nicht offenkundig sind, weil es sich um Fehler handelt, die ihrer Natur nach als solche zu behandeln sind. Fehlende Fehler falle zumindest nicht unbedingt auf und schließlich bestimmt ja auch die Telepolis-Redaktion nicht allein, warum ein Fehler ein Fehler ist. Das macht schon die Bundesregierung, wenn die Telepolis-Redaktion durch die Zulassung unerwünschter Wortmeldungen den falschen Eminenzen auf die Zehen tritt oder sonst wie den Spaß am gelenkten Journalismus verdirbt.
Dabei ist der Eindruck von der Zensur, die auf TP zum Einsatz kommt, eher der einer gemäßigten Variante davon, kaum zu vergleichen mit Russland, Nordkorea oder unseren Demokratiesimulationen. Das ist also nur Meckern auf hohem Niveau.
Vielmehr möchte ich, obwohl ich nichts davon habe, alle Leser:innen dazu ermuntern, Heise-Aktien zu zeichnen oder wenigstens irgendwas davon zu abonnieren, damit uns dieses Instrument der maßvoll regulierten Meinungsfreiheitnoch möglichst lange oder zumindest bis zur erneuten Machtergreifung erhalten bleibt.
An dieser Stelle möchte ich mich aus tiefster Seele bei allen, die hier den Leuten ständig mit mutmaßlich bestem Wissen und Gewissen die Welt erklären, aus tiefster Seele dafür danken, dass sie dem Regelbetrieb aus Machtmissbrauch und Intoleranz bisher gefehlt haben und noch nicht in die besser dotierten Machtzentren der Öffentlich-Rechtlichen abgeworben wurden, obwohl sich da wesentlich mehr Geld verdienen lässt, wenn man bereit ist, die eigene Seele dem Satan der tendentiösen Berichterstattung zum Fraße zu werfen. Nein, ich bin hochzufrieden mit der ausfopferungsvollen Tätigkeit der Redaktion und werde mich für all die schönen Jahre, die ich hier verbringen durfte, mit einer großzügigen Geldspende bedanken – zumindest, sobald wir mit der Bohrinsel durch sind und ich wieder mehr Zeit habe, mich außerdem Themen des Umweltschutzes und der Gleichberechtigung von Mensch und Tier zu widmen. Auch die Pflanzen sollen hierbei nicht zu kurz kommen.