Unter diesem Titel veröffentlichte der Journalist Wolf Reiser seinen offenen Abschiedsbrief an den Vorstand des Deutschen Journalistenverbands (DJV) und dessen Gefolge.
Das war im Januar 2022, also noch vor dem Beginn des russischen Kriegseinsatzes in der Ukraine.
https://gewerkschaftsforum.de/dramatische-verrottung-ein-offener-abschiedsbrief-an-den-vorstand-des-deutschen-journalistenverbands-und-dessen-gefolge/
In der Einleitung schreibt er:
Die „Vierte Gewalt“ — ist sie heute überhaupt noch mehr als der Steigbügelhalter der ersten? Etablierte Journalisten gebärden sich derzeit wie eine Mischung aus inoffiziellen Regierungssprechern, Impf-Verkündigern und Volkserziehern. Auch zur NATO und ihren Verbrechen stehen die Heroen der Laptoptastatur in Treue fest.
Und noch ein Zitat, das in seiner Deutlichkeit wenig zu wünschen übrig lässt:
Stattdessen betten sich arrivierte BertelsmännerInnen wie Dunja Hayali, Anne Will, Giovanni di Lorenzo, Josef Joffe, Maybrit Illner, Marietta Slomka, Tina Hassel, Carmen Miosga, Sandra Maischberger, Claas Relotius, Frank Plasberg und in den Warteschleifen Tausende sneakertragende Wahrheitsvermittler in das große Machtgeflecht zwischen Davos, Brüssel, London, Washington, Valley und Wallstreet ein und haben die Rolle der vierten Gewalt mit jener der fünften Kolonne getauscht.
Ganz im Sinne der Überall‘schen* Transformation des Journalismus in keimfreien PR-Service werden jenseits der alternativen Szene am Fließband Gefälligkeitsartikel, Junkskripte, Haltungskitsch, NGO-Content und Wir-schaffen-das-Lobbypopulismus zur neuen Normalität umdekoriert.
*) Frank Überall ist der Vorsitzende des DJV
Ansonsten verweise ich auf die Rede von John Swinton im Twilight Club 1883:
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Swinton