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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Ein Tempolimit bringt für das Klima gar nichts

Nun könnte beispielsweise ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen als Sofortprogramm auf den Weg gebracht werden. Damit würden nicht nur schnell umweltschädliche Emissionen gesenkt.

Solche Aussagen sind einer der Gründe, wieso ich der Klimabewegung grundsätzlich misstraue. Da wird einfach mal eine Aussage rausgehauen, ohne den Nachweis von Relevanz und Evidenz zu führen. Und das bei maximaler Ignoranz gegenüber schon in vorherigen Debatten unzählig angeführten Gegenargumenten.

Laut einer Studie des Umweltbundesamtes könnte ein Tempolimit 6,7 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr "einsparen". Frühere Berechnungen zu Zeiten, als die Grünen noch nicht mit in der Regierung waren, gingen allerdings nur von 2,6 Millionen Tonnen pro Jahr aus.

Zum Vergleich: China stößt 30 Millionen Tonnen Co2 aus. Am Tag (!).

Das, was wir durch ein Tempolimit pro Jahr "sparen" könnten, bläst China in wenigen Stunden raus. Ob es nun zwei oder sechs Stunden sind, spielt am Ende keine Rolle.

Die grundsätzliche Propagandalüge aber liegt einmal mehr wie so oft in der Grundannahme, die so in den Raum gestellt wird, ohne sie weiter zu hinterfragen. Weil das gesamte Kartenhaus an Argumenten auf einer falschen Grundannahme basiert was dazu führt, dass wenn man diese eine Karte aus dem ganzen Blendwerk heraus zieht, das ganze Thema in sich zusammen fällt.

Wieviele Erdöl-Förderländer würden denn nun vor Schreck ihre Ölquellen dicht machen, nur weil Deutschland ein Tempolimit beschließt? Richtig: Keines.

Mit anderen Worten, das Erdöl würde mit oder ohne Tempolimit weiterhin gefördert und in Verbrennungsmotoren verbrannt. Selbst, wenn wir ein Tempolimit von 50 km/h auf Autobahnen beschließen würden, würde weltweit und zeitlich gesehen nicht eine Tonne CO2 eingespart.

Und so entlarvt sich die Debatte um ein Tempolimit als das, was viele Debatten aus diesem Bereich sind. Infantile Symbolpolitik die mehr der Demonstration der eigenen moralischen Überlegenheit dient als dass unterm Strich im messbaren Bereich irgendwas bewirkt wird und in diesem konkreten Fall Ausdruck einer generellen Abneigung gegen jede Form von Individualität, vor allem individuelle Mobilität.

Dass mit zunehmender Zahl von E-Autos das Umweltargument eh noch irrelevanter wird, als es eh schon ist, sei nur am Rande erwähnt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.12.2023 08:54).

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