Das Bild, das man "von sich selbst entwirft", ist immer ein Stück weit fiktional. Das liegt daran, daß Menschen nicht unfehlbar und allwissend sind. Eine Schaffung solcher Fiktionen des Selbst trifft schon auf die reale Welt zu (und ist da nicht nur akzeptiert, sondern oft genug auch erforderlich).
Das ganze potenziert sich allerdings beim Übergang in die Welt der Algorithmen und mit geringerem Alter. Gesunde Kinder sind (oft? immer?) Himmelsstürmer. Und als solche treffen sie auf eine gewaltige Fiktion. Welches Bild werden sie da von sich entwerfen? Das, was sie haben - noch ohne die vielen, vielen Enttäuschungen (sic!) und Korrekturen, die das Altern begleiten? Das ist subjektiv doch das "richtige" Bild.
Das "objektive" Bild können sie noch gar nicht von sich haben. Das ist ja selbst bei Erwachsenen kaum bis gar nicht möglich.
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