... dann lohnt sich ein Blick über die Grenze statt ins Internet. PISA bietet gute Anhaltspunkte, wo man gucken könnte.
In Estland etwa, zum dortigen Bildungssystem gab es sogar schon einen Artikel bei Telepolis: https://www.telepolis.de/features/Vergleich-mit-Estland-Wie-koennte-eine-radikale-Schulreform-in-Deutschland-aussehen-9580821.html
Neben den dort angesprochenen Themen wie Fokus auf Kernfächer oder Klassengröße gab es in Estland eine Reform des Curriculums, für die ich leider keine Quelle zur Hand habe.
Im Kern wurde in Estland vor eine Weile das Curriculum von Grund auf neu erfunden, um das alte, sowjetische Schulsystem ab zu lösen. Der wichtigste Schritt war wohl, angesichts des explosiv wachsenden Wissens der Menschheit, angesichts von Internet und den Änderungen in Gesellschaft und Unternehmen zu überlegen, was aus dem "alten" Curriculum wegfallen kann, um Platz für neue Inhalte zu machen.
So gibt es im neuen Curriculum weniger Raum für Pythagoras, Cosinus und quadratische Gleichungen, dafür lernt man in Estland, welche Arten von Algorithmen die Grundlage bilden für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz.
Mit den Änderungen ist Estland auf Platz 4 des PISA-Rankings vorgerückt, Spitzenreiter in Europa, und nur knapp hinter Singapur, Japan und Südkorea.