<PRE>>Aus den Spielen lernen sie nur eines: "Menschen auf
>unterschiedliche Weise zu töten." Dennoch waren sich die
>Teilnehmenden einig, dass der beste Medienschutz immer
>noch eine umfassende Medienkompetenz ist.
</PRE>
Soso - aus Räuber und Gendarm lernte ich nur eins - Gesetze
brechen und den Gendarm verhauen, erstechen, erschiessen (sonst
hätte er mich ja geschnappt). Als ich Haschen spielte war klar,
daß ich mit Geschicklich-Schnelligkeit ausweichen und gewinnen
kann. Die Spiele haben sich geändert, das Ziel nicht so sehr, der
Rest möge bitte doch erst mal seriös untersucht werden, bevor
man dauernd alte Kammellen ausgräbt. Und Medienkompetenz? Bei
Kindern? Was soll das heißen? - "Mutti, das Spiel
möchte ich nicht spielen, da muss ich immer jemand
totschießen!" - Schützt unsere Kinder vor ihren
Beschützern!
Transfer - wenn beim Spiel in der realen Welt ein anderer hinfällt
und sich das Knie aufschlägt sollten Transfers stattfinden -
Spielunterbrechung, Trösten, Helfen, Mitleid. Klappte früher
recht gut. Mit wem soll ich in einem Computerspiel Mitleid haben - ohh,
du armes blutiges Bit! Den Kurzschluss - kein Mitleid mit Bits - kein
Mitleid mit Spielkameraden, die heulend vor mir liegen, glaub ich
nicht.
<PRE>>"Kinder mit hoher Bindungssicherheit an das Elternhaus
>scheinen immun gegen das Spielen mit Gewaltdarstellungen
>zu sein."
</PRE>
Umkehrschluss: Wo zu den Frustrationen aus dem
bindungsschwachen/unfähigen Elternhaus mit mangelnder Emphatie zu
den Kindern weitere Frustrationen im weiteren Umfeld (Schule, Hort,
....) kommen ist der Zwang, die erlebte Ohnmacht auf anderem Gebiet
wettzumachen besonders groß - so sind die Ballerspiele und/oder
andere Formen, Aggressivität auszuleben eine Form des
Bewältigens eigener Ohnmacht. Das Spiel ist keine Ursache von
Gewalt, sondern Ausdruck von Versuchen, diese zu bewältigen - und
hier hat das sonst unterlegene Kind endlich die Chance, zu gewinnen;
kein Wunder, wenn der Versuch gemacht wird, die Muster zu
übertragen (Spirale: Gewalt-Frustration-...).
Raubkopierte Computerspiele: Bei Räuber und Gendarm waren keine
teuren Utensilien erforderlich, das gelegentliche Plastikschwert
spielte keine Rolle. Wenn jetzt Computerspiele "normal" sind,
hat die Industrie erfolgreich agiert und Spiele geschaffen, die Dinge
voraussetzen, die nicht zum normalen Lebensumfeld von Kindern
gehör(t)en, doch Spiel erfordern eine gemeinsame
Verfügbarkeit der zugrundliegenden Materialien, sonst ist man
ausgeschlossen. Was also tun? Solange die Industrie Bedürfnisse
schafft, die nur von wenigen befriedigt werden können ist es klar,
daß die ausgeschlossene Masse ... <grins> - nicht daß
ich Gesetzesbrüchen das Wort reden will.
<PRE>> "Kinder könnten die Rolle als Anschauungsobjekt
> akzeptieren, außerdem ist es eine Herabwürdigung zu
> Schauobjekten", so Wilfried Schäfer von der BPjS.
> Besonders Pädophile nutzen entsprechendes
> Material als Wegbereiter zur Kinderschändung. Deshalb
> sei eine Indizierung auch Opferschutz. Kinder
> müssen vor Eingriffen in die sexuelle Selbstbestimmung
> bewahrt werden. "Kinder, die ihre nackte Haut
> zu Markte tragen, gilt es zu schützen."
</PRE>
Ab wann ist ein Mensch ein Anschauungsobjekt? Beim Bild für's
Familienalbum (am FKK-Strand)? Bei Hunderten von Bildern,
womöglich noch in Posen gestellt? Oder erst bei explizit auf dei
Sexualorgane abgestellten Aufnahmen? Die Frage des informierten
Konsents ist schon beim Erwachsenen in der Regel negativ zu betrachten,
beim Kind schlichtweg Unsinn. Kind ist (fast) immer Objekt erwachsenen
Handelns, hat sich an Forderungen Erwachsener zu orientieren, um seine
Bedürfnisse erfüllt zu bekommen (und emotionale Zuwendung
betrachte ich als genauso essentiell wie Nahrung). Wenn Kind seine
Bedürfnisse nur um den Preis der Aufgabe der (sexuellen)
Selbstbestimmung erfüllt bekommt hat es keine Wahl und keine
Vorstellung von den Konsequenzen - davor muss es geschützt werden.
Der Weg zum Schutz führt hier auch nicht über
"Medienkompetenz" für Kinder, sondern einzig und allein
über die Absicherung der Grundbedürfnisse der Kinder in
intakten Familien, um zu verhindern, daß Kinder es nötig
haben, sich zu prostituieren.
<PRE>>Claudia Bundschuh, die Autorin des Buches
"Pädosexualität
> - Entstehungsbedingungen und Erscheinungsformen" ...
</PRE>
Das Buch habe ich bestellt, die wenigen Stichpunkte im Text machen mich
mißtrauisch genug hinsichtlich der Objektivität.