Damit wären dann die erfüllten Forderungen der Russen nicht mehr rechtswidrig?
Wenn man sich - unter welchem Druck auch immer - geeinigt hat, gilt das erst einmal. Ich Frage mich nur, woher Du die Annahme nimmst, bei Verhandlungen würden die Maximalforderungen der Russen hinten rauskommen. Das sagst Du doch nur, um ein Argument gegen Verhandlungen zu haben, weil Du Krieg gegen die Russen (kein Mitleid, die haben angefangen) so toll findest.
Die Ukraine hätte zB keinen völkerrechtlichen Anspruch mehr auf ihre eigenen Territorien?
Wenn man etwas bewegen will, muss man
1) vorurteilsfrei analysieren
2) das Ergebnis dieser Analyse anerkennen, auch wenn das nicht gefällt.
Dann und erst dann kann man
3) die Welt verändern.
Zum Ergebnis einer vorurteilsfreien Analyse gehört, dass die Bewohner der Krim auf gar keinen Fall zurück in die Ukraine wollen, Völkerrecht hin oder her.
Für die Gebiete, die seit 10 Jahren von ukrainischen Soldaten beschossen werden, also Donezk und Luhansk, bin ich nicht sicher, nehme ich das aber auch an. Dein Völkerrecht würde dann eine Art Fremdherrschaft über eigene Staatsbürger bringen.
Die Ukraine muss ein realistisches Verhandlungsziel - ein Friedensszenario - entwickeln, dass nicht lauten kann "alle Russen raus aus der Ukraine".
Jede Friedensverhandlung kann aber nur damit enden, dass auch der Krieg in der Ukraine von 2014 beendet wird.
Die Bedingungen dafür waren 2022 noch bedeutend besser als 2025, und sie werden Monat für Monat schlechter. Immer noch fabulieren Befürworter des gegenseitigen Totschießens, erst müsse die Ukraine eine stärkere Verhandlungsposition erreichen, um Verhandlungen beginnen zu können, und verweisen auf die täglichen Meldungen britischer Geheimdienste mit dem Zusatz "diese Meldungen lassen sich nicht unabhängig betätigen" über massenhafte Verluste der Russen. Ein täglicher Blick auf die Landkarte lässt sich unabhängig verifizieren.