Andre Sokolew schrieb am 30.12.2024 17:55:
Damit wären dann die erfüllten Forderungen der Russen nicht mehr rechtswidrig?
Wenn man sich - unter welchem Druck auch immer - geeinigt hat, gilt das erst einmal.
Genau wie im bürgerlichen Recht - NICHT. Mit Gewalt erzwungene "Verträge" sind ungültig.
Ich Frage mich nur, woher Du die Annahme nimmst, bei Verhandlungen würden die Maximalforderungen der Russen hinten rauskommen. Das sagst Du doch nur, um ein Argument gegen Verhandlungen zu haben, weil Du Krieg gegen die Russen (kein Mitleid, die haben angefangen) so toll findest.
Nein, das sage ich, weil der Kreml es immer und immer wieder betont: Was anderes als die Erfüllung aller seiner Forderungen wird er nicht akzeptieren. Das hier war vor vier Tagen:
https://www.n-tv.de/politik/Putin-zeigt-sich-offen-fuer-Friedensgespraeche-in-der-Slowakei-article25454324.html
"Unabhängig davon, was wir da unterschreiben, werden wir alle unsere Ziele erreichen." Vertrag auf Russisch. Aber in einem Punkt hast du recht: Mitleid habe ich mit den folternden und mordenden Invasoren kein bißchen.
Die Ukraine hätte zB keinen völkerrechtlichen Anspruch mehr auf ihre eigenen Territorien?
Wenn man etwas bewegen will, muss man
Keine Antwort ist auch eine Antwort.
Zum Ergebnis einer vorurteilsfreien Analyse gehört, dass die Bewohner der Krim auf gar keinen Fall zurück in die Ukraine wollen, Völkerrecht hin oder her.
Wenn das so wäre, wäre es das Ergebnis der jetzt zehn Jahre dauernden ethnischen Säuberung. 2014 war noch eine Mehrheit gegen den Anschluß an Rußland.
https://www.nzz.ch/krim-referendum-stark-gefaelscht-ld.792270
50-60% für Anschluß bei Wahlbeteiligung von 30-50%. Das sind zwischen 15% und 30% Zustimmung.
"Viele Stimmbürger, die ein Ja eingelegt haben, hätten zudem nicht unbedingt für einen Anschluss an Russland votiert, sondern damit gegen die Willkür und Korruption der vom gestürzten Präsidenten Wiktor Janukowitsch ernannten Regionalführung protestiert."
Für die Gebiete, die seit 10 Jahren von ukrainischen Soldaten beschossen werden, also Donezk und Luhansk,
Textbaustein
Anzahl der zivilen Todesopfer im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt auf beiden Seiten der Demarkationslinie von 2014 bis 2021:
2014 - 2.084
2015 - 955
2016 - 112
2017 - 117
2018 - 58
2019 - 27
2020 - 26
2021 - 25
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1285135/umfrage/getoetete-zivilisten-im-russland-ukraine-konflikt/
bin ich nicht sicher, nehme ich das aber auch an.
Gut daß du nicht sicher bist:
https://bskye.app/profile/antongerashchenko.bsky.social/post/3le7shpro222o
Dein Völkerrecht würde dann eine Art Fremdherrschaft über eigene Staatsbürger bringen.
Das artet hier richtig in Arbeit aus, in jedem deiner Sätze mindestens ein Blödsinn. Wenigstens gibst du zu, daß das Völkerrecht nicht "dein" Völkerrecht ist.
Die Ukraine muss ein realistisches Verhandlungsziel - ein Friedensszenario - entwickeln, dass nicht lauten kann "alle Russen raus aus der Ukraine".
Sagt wer, du? Putin? Ich glaube, es ist eine Grundvoraussetzung für einen echten Frieden, jeden einzelnen Russen aus dem Land zu prügeln. Der abgrundtiefe Haß der Ukrainer wegen der hunderttausenden russischen Kriegsverbrechen wäre sonst schlicht nicht beherrschbar. Und bevor du hier im Dreieck springst: Ich rede nicht von den russischstämmigen Ukrainern, sondern von den russischen Invasoren. Die haben da schlicht nichts verloren.
Jede Friedensverhandlung kann aber nur damit enden, dass auch der Krieg in der Ukraine von 2014 beendet wird.
Gut daß du es einsiehst. Die illegalen Annexionen können auf keinen Fall legitimiert werden.
Die Bedingungen dafür waren 2022 noch bedeutend besser als 2025, und sie werden Monat für Monat schlechter.
Das ist ein Hinweis, den sich offenbar nicht ein einziger Prorusse verkneifen kann. Ein falscher Hinweis: Rußland besetzt jetzt weniger Gebiet als zu Beginn des Eroberungskrieges; die Ukraine steht in Kursk. Rußlands Wirtschaft ist im freien Fall, die russische Armee kann den unmenschlichen Verschleiß an Mensch und Material nicht mehr lange durchhalten.
Immer noch fabulieren Befürworter des gegenseitigen Totschießens,
Wer soll das denn bitte sein? Die, die uns ständig erzählen, daß die Russen einen Völkermord "bis zum letzten Ukrainer" begehen werden, wenn sie nicht kriegen, was sie verlangen?
erst müsse die Ukraine eine stärkere Verhandlungsposition erreichen, um Verhandlungen beginnen zu können, und verweisen auf die täglichen Meldungen britischer Geheimdienste mit dem Zusatz "diese Meldungen lassen sich nicht unabhängig betätigen" über massenhafte Verluste der Russen. Ein täglicher Blick auf die Landkarte lässt sich unabhängig verifizieren.
Ein Blick auf die Landkarte? Zoom mal raus, bis du die ganze Ukraine siehst. Dann fällt dir vielleicht auf, wie die "gewaltigen" Fortschritte der Russen in der Realität aussehen. In einem Abnutzungskrieg geht es nicht in erster Linie um Landgewinne.