Ansicht umschalten
Avatar von tintinhh
  • tintinhh

11 Beiträge seit 10.08.2024

Re: "eine unbedingte Fortsetzung des Krieges fordern"

Die Bedingungen, die Putin gestellt hat, haben sich seit Beginn des Krieges nicht geändert. Im Kern ging es immer darum, dass die Ukraine aus der NATO rausgehalten wird und dass die russisch stämmige Bevölkerung im Osten und Süden der Ukraine Sicherheitsgarantien für die Fortführung ihrer Lebensweise, Sprache und Kultur erhält. Seitens des Westens hat man aber immer wieder – bis heute – mehr als deutlich gemacht, dass man sich für die von russischer Seite geäußerten Sicherheitsbedenken nicht interessiert. Und auch, wenn der Einmarsch Russlands völkerrechtswidrig war, so war er sicher nicht unprovoziert und man hat sich dann ja auch im Westen sofort für die Logik des Krieges entschieden, indem man die Ukraine mit Waffen unterstützt hat. Da ist es im Nachhinein doch lächerlich so zu tun, als könne man das Ergebnis, das sich durch die Kriegshandlungen, also das Recht des Stärkeren, ergeben hat, durch eine moralisch "höherwertige" Position wieder zurückdrehen. Die Geländegewinne hat Russland mit viel Blut bezahlt. Zu glauben, Putin würde davon wieder etwas zurückgeben, kommt mir äußerst naiv vor.

Aufrufe zum Beenden des Krieges an Putin zu richten, ist Aufgabe unserer Regierung. Und an die richtet sich der Appell. Allerdings – Sie haben das – Freud lässt grüßen – genau richtig formuliert: "Denn den Krieg will wohl fast jede/r im Westen." Weil man (vor allem die USA) Russland schwächen und die lukrative, potenziell wirtschaftlich bedrohliche Allianz zwischen Russland und Deutschland torpedieren möchte. Das hat teilweise funktioniert, teilweise aber auch nicht. Und jetzt geht es darum, einen gesichtswahrenden Ausstieg hinzubekommen. Auf Maximalforderungen zu bestehen, die für Russland nicht erfüllar sind, wird dabei nicht helfen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten