Für Griechenland, Portugal, Spanien wäre es schon ein Fortschritt,
wenn man dort zu den Vor-Euro-Zuständen zurückkehren könnte. Das geht
jetzt natürlich nicht mehr so einfach, am Ende (ich schätze mal in
10-20 Jahren) wird es einen Gnadenakt in Form eines 100%igen
Schuldenerlasses geben müssen, machbar wäre das heute schon, die EZB
bräuchte ja nur mal ein paar 100 Milliarden extra drucken und damit
alle Schuldtitel aufkaufen, die Inflationswirkung eines solchen
Schrittes wäre wahrscheinlich begrenzt, denn das Geld, das durch die
Staatsanleihen bei deren Ausgabe aufgenommen wurde, wurde schon
ausgegeben, und durch den Aufkauf und die Nullung der Staatsanleihen
würde einfach die kursierende Geldmenge in Staatsanleihen durch
Geldmenge in Cash ersetzt, die dann auch keine Zinsen abwerfen, im
Endeffekt würde die gesamte Geldmenge eher sinken.
Es geht mir nicht darum, den Lebensstandard in den schwächeren
Ländern brutal abzusenken. Sondern es geht um die Korrektur von
Fehlentwicklungen und -anreizen, z.B. wurden nach der Euro-Einführung
in Griechenland lokal erzeugte Produkte wie Milch oder Kartoffeln vom
Markt gedrängt, weil die sowieso schon ineffiziente griechische
Landwirtschaft auf einen Schlag doppelt so teuer produzierte wie
vorher. Diese Fehlentwicklungen kann man nur mit einer eigenen
Währung oder einem Äquivalent wieder in den Griff bekommen.