Zunächst sorry: Ich hatte Garantiezins geschrieben und
Bewertungsreserven gemeint. Das Geschrei ist auch schon wieder fast
ein Jahr her ...
BrokenLinks schrieb am 22. September 2014 10:02
> Das liegt daran, dass die Nullzinspolitik der EZB das Geschäftsmodell
> der Lebensversicherungen und aller auf Zinserträgen basierenden
> Geschäfte zerstört hat. Das heißt, die Maßnahmen zur Rettung der
> Staaten, die angesichts ihrer riesigen Schulden vor dem Zusammenbruch
> bewahrt werden müssen, killt gleichzeitig die vom Staat geforderte
> private Altersvorsorge.
Das stimmt so nicht.
Erstens sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Politik der
Versicherungswirtschaft "zu Hilfe gesprungen" ist, indem sie eine
Gesetzesänderung von 2008 teilweise zurückgenommen hat. Damals hatten
Experten schon gesagt, dass es keine so gute Idee ist, wenn
Versicherungen kein Geld zurücklegen dürfen, um
Versicherungsleistungen zu erbringen. Haben aber alle vergessen, weil
sie lieber über die Abzocker schimpfen.
Zweitens ist Dein Bezug auf Leitzinsen reiner Formalismus. Es gibt
keine Altersabsicherung, die nicht darauf basiert, dass die jüngere
Generation für die Ältere arbeitet. Bei Umlage sind es
Rentenbeiträge, die erwirtschaftet werden müssen, für kapitalgedeckte
Rente müssen Aktiengesellschaften produktiv sein, für Staatspapiere
müssen Bürger Steuern erwirtschaften usw.
> Doch, denn die beiden hier willkürlich verknüpften Dinge haben in
> Wahrheit logisch nicht das Geringste miteinander zu tun.
Dass Du die Parallele nicht verstehst, ändert nichts an ihrer
Existenz. Der ESM ist ein Haufen Kohle, der in bestimmten Fällen
eingesetzt werden soll - genauso wie die Beiträge von
Lebensversicherungen und deren Ertrag. Wird er jetzt für irgendwas
anderes verwendet, ist das Geld weg und spätere Anspruchsberechtigte
haben das Nachsehen.
> Im Gegensatz
> zur Lebensversicherung wurden beim ESM gar keine Beiträge aus
> Vermögen eingezahlt, sondern es wurde lediglich ein Fonds gegründet,
> in dem die Staaten gepumptes Geld hinterlegen.
Ob Du Deine Versicherungsbeiträge aus dem Dispo bezahlst oder aus
Deinem Vermögen, ist aus Sicht der Versicherung egal.
> Deshalb muss, im Gegensatz zu dem was Sie sagen, jemand der den
> ersten Sachverhalt beklagt auch gegen Junckers Pläne sein.
In beiden Fällen würden sich jetzige Empfänger darüber freuen, dass
die Zeche ihre Kinder zahlen. Bei den Lebensversicherungen hat die
Politik eine schlechte Entscheidung korrigiert - hoffen wir, dass sie
beim ESM gar nicht erst den Fehler macht.
Übrigens, nur zur Klarstellung: Ich finde Lebensversicherungen
genauso super wie den ESM ...
Bewertungsreserven gemeint. Das Geschrei ist auch schon wieder fast
ein Jahr her ...
BrokenLinks schrieb am 22. September 2014 10:02
> Das liegt daran, dass die Nullzinspolitik der EZB das Geschäftsmodell
> der Lebensversicherungen und aller auf Zinserträgen basierenden
> Geschäfte zerstört hat. Das heißt, die Maßnahmen zur Rettung der
> Staaten, die angesichts ihrer riesigen Schulden vor dem Zusammenbruch
> bewahrt werden müssen, killt gleichzeitig die vom Staat geforderte
> private Altersvorsorge.
Das stimmt so nicht.
Erstens sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Politik der
Versicherungswirtschaft "zu Hilfe gesprungen" ist, indem sie eine
Gesetzesänderung von 2008 teilweise zurückgenommen hat. Damals hatten
Experten schon gesagt, dass es keine so gute Idee ist, wenn
Versicherungen kein Geld zurücklegen dürfen, um
Versicherungsleistungen zu erbringen. Haben aber alle vergessen, weil
sie lieber über die Abzocker schimpfen.
Zweitens ist Dein Bezug auf Leitzinsen reiner Formalismus. Es gibt
keine Altersabsicherung, die nicht darauf basiert, dass die jüngere
Generation für die Ältere arbeitet. Bei Umlage sind es
Rentenbeiträge, die erwirtschaftet werden müssen, für kapitalgedeckte
Rente müssen Aktiengesellschaften produktiv sein, für Staatspapiere
müssen Bürger Steuern erwirtschaften usw.
> Doch, denn die beiden hier willkürlich verknüpften Dinge haben in
> Wahrheit logisch nicht das Geringste miteinander zu tun.
Dass Du die Parallele nicht verstehst, ändert nichts an ihrer
Existenz. Der ESM ist ein Haufen Kohle, der in bestimmten Fällen
eingesetzt werden soll - genauso wie die Beiträge von
Lebensversicherungen und deren Ertrag. Wird er jetzt für irgendwas
anderes verwendet, ist das Geld weg und spätere Anspruchsberechtigte
haben das Nachsehen.
> Im Gegensatz
> zur Lebensversicherung wurden beim ESM gar keine Beiträge aus
> Vermögen eingezahlt, sondern es wurde lediglich ein Fonds gegründet,
> in dem die Staaten gepumptes Geld hinterlegen.
Ob Du Deine Versicherungsbeiträge aus dem Dispo bezahlst oder aus
Deinem Vermögen, ist aus Sicht der Versicherung egal.
> Deshalb muss, im Gegensatz zu dem was Sie sagen, jemand der den
> ersten Sachverhalt beklagt auch gegen Junckers Pläne sein.
In beiden Fällen würden sich jetzige Empfänger darüber freuen, dass
die Zeche ihre Kinder zahlen. Bei den Lebensversicherungen hat die
Politik eine schlechte Entscheidung korrigiert - hoffen wir, dass sie
beim ESM gar nicht erst den Fehler macht.
Übrigens, nur zur Klarstellung: Ich finde Lebensversicherungen
genauso super wie den ESM ...