Mir kommt es so vor als sei der Perfektionismus weniger auf den Intellekt gerichtet als vielmehr auf das Aussehen und die finanziellen Möglichkeiten. Gerade das Aussehen erlebe ich als etwas, was von Menschen zwischen 20 und 30 dauernd optimiert und kontrolliert wird, verbunden mit einer Lebensführung, die diesem Gedanken entgegenkommt. Ich sehe ja regelmäßig zwei junge Frauen um die 20 mit ihren Freunden und da dreht sich so viel um das Aussehen und alles, was damit zu tun hat. Sowohl die Frauen als auch die Freunde sehen immer aus als seien sie gerade frisch vom Friseur und der Maniküre sowie der Stylistin gekommen, das Aussehen ist Dauerthema (wah, guck den Bauch... ich muss hier noch das Bein straffer bekommen... oh, die Nase glänzt...), Ernährung ist auch auf mit auf das Aussehen ausgerichtet (also, x isst nur rotes Fleisch, zusammen mit seinem Pulver X plus seinem Training nimmt er so nicht zu, y isst nur weißes Fleisch und davon nur das Filet und nur höchstens 100g pro Tag, am Montag gibt es dazu xyz und das Basenpulver...)verdientes Geld wird vielfach auch in das Äußere investiert (Zahnspangen obwohl nicht medizinisch notwendig, Ganzkörperenthaarung usw.)
Täglich wird auf facebook das Leben geteilt, bis das Photo gut genug aussieht, wird schon einmal 20 Minuten daran gefeilt usw.