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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Quote oder Urwahl = Pest oder Cholera

Angela Merkel ist die personifizierte Quote.
Bei ihrem Amtsantritt als Parteichefin erfüllte sie die Quoten weiblich, aus dem Osten und (relativ) jung.
Sie hatte sich nie dorthin kämpfen müssen, sondern wurde während der CDU-Parteispendenaffäre dafür ausgesucht, weil sie unbelastet und auch unbedarft ist. (Daran hat sich bis heute nichts geändert.)
Der Hauptgrund für ihre Wahl und dem Umstand, dass sie sich so viele Jahre dort halten konnte, ist, meiner Meinung nach, Wolfgang Schäuble der ewige Kronprinz der als Kohl-Vertrauter und Nachfolger eigentlich selber ganz tief im Spendensumpf hing und damals hätte die Partei verlassen müssen. Er die graue Eminenz im Hintergrund und biss die möglichen Konkurrenten weg, während sie ihm verschonte. Sein Wunsch, irgendwann einmal vom Volke gerufen zu werden, erfüllte sich aber nie.

Die Annegret Kramp-Karrenbauer ist schon ein Mischwesen. Selber ein Kind der Quote, wurde sie nach einer Kandidatenschow gegen Friedrich Merz und Jens Spahn in 2018 gewählt.

Was Merkel und AKK eint: Alle Versuche eigene Themen einzubringen, sind kläglich gescheitert.Statt irgendwelche Richtungen und Themen vorzugeben, hantiert man lieber im Ungefähren und versucht die positiven Seiten des Ergebnisses an die eigene Backe zu nähen.
Nur reicht dies immer weniger aus. Eine Partei, die für nichts mehr steht, braucht man auch nicht zu wählen.

Was bringt eine Urwahl, wenn der/die ins Amt gehievte Person für Themen und Positionen keine Rückendeckung hat?
Auch hier läßt sich wunderbar von der SPD lernen. Die hat nach Schröder viele Parteivorsitzende und Kanzlerkandidaten präsentiert, die man der politischen Mitte zurechnen konnte und die auch Mehrheiten hätten erreichen können. Nur hat die Parteilinke diese regelmäßig demontiert und damit auch zum Ausdruck gebracht, wie wenig Einfluss diese Leute haben.
Es ist ja schon fast ein Treppenwitz der Geschichte, dass die alte Intrigantin Andrea Nahles über ihr eigenes Spiel gefallen ist.

Die Vergleiche unseres Systems mit dem der USA sind einfach nur albern.
Dort wird der Präsident direkt gewählt und hat auch sehr umfassende Macht, wenn man sich das Treiben von Obama und Trump gegen den Kongress anschaut.
Auch der britische Premier hat vergleichsweise viele Vollmachten.
Aber der deutsche Kanzler? Der kann nichts, ohne eine permanente Unterstützung von Partei und Koalition erreichen.

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