Wir sitzen in Deutschland auf einer Menge Kohle. Im Osten Braunkohle, im Westen Steinkohle. Aber fast alle Zechen sind dicht, weil
man die Kohle lieber in Südafrika oder Australien einkauft, ist schließlich billiger. Und da Kohle ganz böse ist, hat man sie in den letzten 30 Jahren durch Gas abgelöst, was man vom netten Russen ganz zuverlässig geliefert bekam.
Nun ist der nette Russe auf einmal der böse Russe, von dem man nix mehr kaufen will und so pilgert man zum guten Emir in die Wüste, der jetzt zwar auch nicht so der Musterdemokrat sondern eher das Gegenteil ist, aber Hauptsache der böse Russe ist draußen.
Und da die Kohle auch noch immer böse ist, stecken wir nun in dem Dilemma, bei Leuten - die nicht als Menschenfreunde bekannt sind, Energie einkaufen zu müssen, anstatt die eigenen Vorräte zu nutzen. Und moderne Kohlekraftwerke mit neuesten Filteranlagen sind auf jeden Fall umweltfreundlicher als das Fracking-Gas aus Murica. Soviel steht fest.
Aber Kohle ist böse, auch weil da gelegentlich mal ein Dorf weichen muß. Das ist schon dumm, daß man das direkt sieht. Das vergiftete Grundwasser und die Bauschäden durch Fracking an Wohngebäuden in Murica und anderswo, die sieht man nicht, denn das ist weit weg, so weit wie manche Peitschen schwingenden Scheichs Arabiens, wo Mittwochs auf dem Marktplatz öffentlich gemaßregelt wird... also um des guten Gewissens willens, kaufen wir lieber da, wo wir die Folgen nicht direkt sehen.
Umweltschutz ist schon ein Dilemma. Aber sowas von.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.03.2022 12:19).