Nun da gibt es mehrere. Ein ganz wesentlicher ist aber, dass eine Diktatur ganz offiziell auf ihren Erhalt achtet und eine Demokratie ganz offiziell genügend Freiheit für ihre eigene Abschaffung lässt [1], vorausgesetzt man stellt sich nicht allzu blöd dabei an.
Das „Bockenförde-Dilemma“[2] sowie Poppers Toleranz-Paradoxon sagen bei logischem Nachdenken im Prinzip dasselbe aus, da können sich noch so viele Intellektuelle verbal verbiegen, um eine ideal mögliche Demokratie herbeizureden.
Und die Grünen machen den Eindruck, dass sie genau diese Freiheit nutzen, um die Demokratie zu „optimieren“. Als einer der aus ganz logischer Einsicht aufzeigen kann, dass es Demokratie nicht geben kann, darf mich dass doch eigentlich gar nicht aufregen.
Es ist nicht die Frage, ob ein Despot ein Land, das sich dafür auf dem Teller präsentiert, übernimmt. Es ist schlicht die Frage, welcher Despot die Übernahme macht. Und bei den Grünen wird mir da fast schon speiübel. Eine Meritokratie nach Chinesischem Vorbild wäre m.E. wirklich austestenswert. Erdogan würde ich den Grünen aber auch allemal vorziehen.
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[1]
“Von einer Demokratie kann nur gesprochen werden, wenn sie auch in Frage gestellt werden darf. Wo dies nicht der Fall ist, herrscht lediglich die Diktatur eines Dogmas von einer bestimmten Form der Demokratie als der allein ethisch zulässigen Staatsform.“
Wilhelm Schwöbel: Ansichten und Einsichten. Aphorismen
[2]
https://www.nzz.ch/feuilleton/was-saekulare-staaten-zusammenhaelt-das-grosse-wagnis-der-freiheit-ld.1469858