Das Kürzel „K-Frage“ hat für mich eine zusätzliche Bedeutung erhalten: „Kriegsfrage“. Und bei diesem Thema zähle ich Boris Pistorius zu den Falken innerhalb der SPD. So hat er sich zum Beispiel für eine Stationierung US-amerikanischer Marschflugkörper vom Typ Tomahawk in Deutschland ausgesprochen.
Innerhalb der SPD gibt es allerdings gewichtige Stimmen, die die militärischen Ansichten von Pistorius nicht teilen und sich für mehr Diplomatie einsetzen. Hierzu zählt zum Beispiel der Fraktionsvorsitzende im Bundestag Rolf Mützenich.
Was die hohen Zustimmungswerte für Boris Pistorius innerhalb der Bevölkerung betrifft, so vermute ich, dass vor allem Anhänger der Grünen und der Union den Verteidigungsminister zum beliebtesten Politiker machen. Bei den SPD-Wählern dürfte die Zustimmung deutlich verhaltener ausfallen.
Insofern wäre die SPD aus meiner Sicht nicht gut beraten, Pistorius als Kanzlerkandidaten aufzustellen. Grüne und konservative Wähler würden wohl kaum in Scharen zur SPD überlaufen. Allerdings könnte es sein, dass heutige SPD-Anhänger in großer Zahl zum BSW wechseln und die Sozialdemokraten deutlich an Stimmen verlieren würden.