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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

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Re: Ist das, was wir sehen, schon KI?

Andre Sokolew schrieb am 13.07.2024 18:36:

Naiv, wie ich bin, sehe ich in ChatGPT o.ä. noch gar nicht die KI, die künftig alles um uns herum steuern wird.

KI wird Entscheidungen treffen, die jenseits aller Trainingsdaten liegen, und nicht Bekanntes geschickt modifizieren, sondern tatsächlich Neues erzeugen.

Das ist in der Tat eine naive Vorstellung von "Intelligenz", so wie auch von "künstlich". Künstlich heißt lediglich vom Menschen hergestellt, "Intelligenz" ist eine körperliche Funktion. In diesem Sinne könnte man "KI" als Denkprothese sehen, etwas, das ähnlich wie eine künstliche Hand oder eine andere Prothese ist. Welche dem natürlichen Original nahe kommt, es aber in der Regel nicht übertrifft. Wobei es immer Spezielfälle oder Anwendungen gibt, die Ausnahmen darstellen. Und Menschen neigen da zu einer Überbewertung, z.B. bei Schach.

Wäre die "Intelligenzsimulation" nicht fecit, sondern facit, müssten wir uns bei "KI" tatsächlich Gedanken darüber machen, ob wir es hier mit einer Art Lebensform zu tun haben. Das ist bislang aber nicht der Fall und auch nicht absehbar.

Mich irritiert übrigens, dass ich immer wieder lesen konnte, dass in China an KI geforscht wird (freilich mit einem ganz anderen Ansatz), seit ChatGPT allerdings so getan wird, als gäbe es so etwas in China nicht. Die unterschiedlichen Ansätze der KI-Forschung darzustellen wäre ein wirklich interessanter Auftrag an die Fach-Redakteure.

Der "andere Ansatz" in China ist wohl vor allem, dass dort die Konzernstrukturen anders sind und es so etwas wie OpenAI dort nicht gibt. Geforscht und gebastelt wird dort auch und wie sich dort wirtschaftlich darstellt, bekommen wir hier nur eher am Rande mit.
OpenAI ist schon ein Sonderfall, quasi ein Startup, in das die Tech-Giganten - vor allem M$ - Unsummen investiert haben. Mit ChatGPT als durchaus beeindruckende Technikdemonstration mit breitem Zugang und einem - mittlerweile allerdings eingeschränkten - OpenSource Ansatz.

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