elfboi schrieb am 06.12.2021 18:01:
Seit man mit DAWs nicht mehr bei nur MIDI-, sondern auch bei Audiodaten den Rhythmus quantisieren kann,
Es ist nicht nur das. Es liegt am neuen Umfeld in der Musikindustrie.
Früher hat die Musikindustrie die Schallplatten- und dann CD-Produktion finanziert und für den Break-Even brauchte man nicht so wahnsinnig viele Verkäufe. Das Risiko eines Flops war zwar immer da aber die finanziellen Konsequenzen für die Musikindustrie überschaubar. 10000 Platten pressen kostete in den 1980ern um die 30000 Mark (das Erstellen des Masters und des Positivs/Stampers war das Teuerste).
Und: Man hatte eigentlich ausser Clubs/Discos und Radio (später MTV) keine Möglichkeit in Musik reinzuhören was einem gefällt. Da wurde dann entweder kommerziell (Payola) das gespielt was die Musikindustrie verkaufen wollte oder eben das was ganz neu rauskam.
Heute: Streaming. Jedes Hören bringt nur Bruchteile eines Cents. Und: Man kann Millionen unterschiedlicher Tracks hören. Ein Algorithmus sucht die Songs aus mit denen man sich berieseln lässt.
Also braucht die Musikindustrie heute einen Song der mindestens millionenfach gehört wird im Streaming und um das zu erreichen muss enorm viel in Werbung investiert werden (auch an Streaminganbieter den Song nun doch häufiger zu spielen). Wirtschaftlich ist das nur noch wenn man das spielt was die Masse weiterhören lässt und das ist eben immer derselbe Poprhythmus oder RnB/HipHop.
Andere Musikrichtungen sind eigentlich seit Streaming tot, bis auf ein paar Independents die damit aber kein Geld verdienen.
Was bleibt sind die Etablierten, vor allem im Heavy Metal-Bereich. Aber auch dort wird mittlerweile das Geld mit Konzerten verdient und nicht mehr mit der Musikindustrie.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.12.2021 18:56).