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  • unbekannter Benutzer

552 Beiträge seit 28.01.2024

Intriguing thoughts!

Der Artikel greift einen sehr interessanten Gesichtspunkt auf: Wie verändert sich die Rezeptionshaltung mit steigenden Fähigkeiten zur Täuschung?
Ich halte das aber nicht ausschließlich für ein philosophisches Thema, sondern eher für eine Frage aus dem Bereich der Psychologie. Und zum Glück hat insbesondere die Psychologie die experimentellen Methoden und Mittel, um gestellte Hypothesen zu überprüfen.

Die hier aufgestellte Hypothese habe ich wie folgt verstanden: Die breite Verfügbarkeit (und der breite Einsatz) hochentwickelter Reproduktions- und Manipulationsmethoden, hier am Beispiel der "deep fakes", führt zu einer kritischen, prüfenden Rezeption, da der Reizpient hinter jedem Satz und jedem Bild eine potentielle Fälschung vermuten muss - bis das Gegenteil hinreichend nachgewiesen ist.

Es wäre interessant, ob in der verhaltens- und experimentalpsychologischen Literatur bereits solche und ähnliche Fragestellungen gestellt und experimentell geprüft worden sind.
Eine Literaturrecherche wäre hier spannend.

Denn: ich wage eine Gegenthese aufzustellen: Es hängt möglicherweise mehr von vorbestehenden Einstellungen, allgemeinen Skepsisbereitschaft und Präferenzen der individuellen Informationsverarbeitung und von Attributionsstilen ab, wie sehr ein Proband durch die Erkenntnis einer allgegenwärtigen Täuschungsmöglichkeit seinen Rezeptionsstil ändern wird oder nicht.
Denn selbst Leute, die tendenziell an Verschwörungserzählungen glauben, glauben ja nicht "jedem", z. B. etablierten Wissenschaftlichen Instituten oder der NASA, weil sie gerade diesen eine Täuschungsabsicht unterstellen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.03.2024 17:57).

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