So wie die "Demokratisierung" der Musikproduktion und des Musikpublishings dazu geführt hat, dass das Angebot an Musik fast unermesslich angewachsen ist, werden wir dies mit der Entwicklung neuer KI-Fähigkeiten auch im Bereich Film (und zusätzliche auch in der Musik) erleben: Das Angebot wird steigen, und die Anforderungen an Talent und Transpiration werden sinken.
Es wird bald keine filmischen Multitalente wie Quentin Tarantino oder George Lucas brauchen, um einen beachtlichen Film zu erzeugen, sondern es wird jeder Drittklässler in der Lage sein, der KI zu prompten, sie solle doch bitte einen Film in 30 Minuten Länge erstellen, der auf Hawaii spielt, Auto-Verfolgungsjagden nach dem Vorbild von Fast and the Furious enthält, im Erzählstil zeitliche Rück- und Vorwärtsblenden nach "Lost"-Art beinhaltet, und die Spannungsbögen nach Vorbild von Alfred Hitchkock's "Suspense-Kunst" gestaltet.
Die Hauptfigut soll ein 9-jähriger Junge sein, der seine Mama sucht und dabei durch dick und dünn gehen muss - nach dem Vorbild von "Marco", der Kult-Animeserie aus Japan.
Wenn nun ein unbegnadeter Knirps mittels KI und minimalem eigenen Input cineastische Wunderwerke in BLockbusterqualität erstellen kann - wer sollte dann jemals das Bedürfnis oder die Notwendigkeit haben, langatmige Filmwissenschaften, Gestaltung, Regie, Kamera, Schauspiel etc. mühsam zu lernen und zu studieren.
Die Folge wird daher eher ein Mangel an menschlichen Nachwuchsexperten sein...: weil es immer weniger eine Notwendigkeit gibt, Expertise zu erwerben.
Es ist ja nicht so, dass von Menschen erzeugte Filme und Musik durchgehend gut oder gar herausragend wären. Es gibt einerseits epochale Meisterwerke, aber es gibt auch sehr viel dummes und sinnloses Zeug. Leider überwiegt letzteres.
Mit dem Einsatz von KI wird es vermutlich sehr viel mehr Mittelmaß geben, dafür aber in unbegrenzter Quantität. Und die Meisterweke werden vermutlich mit den menschlichen Superkünstlern und Experten langsam aussterben.