Hoomey schrieb am 01.05.2024 14:52:
Gerade für solche Dinge ist KI meiner Meinung nach nicht die Lösung. Da KI von Vorhandenem lernt (ich denke, wir meinen mit KI ja in diesem Kontext nur Sprachmodelle!?), ist die Wahrscheinlichkeit eines Einheitsbreis oder etwas Habe-ich -schon-mal-Gesehenem sehr hoch. Man könnte nun einwenden, dass sich Kunst immer schon aus Vergangenem bedient hat und nur selten was Revolutionäres erfindet. Aber eine Weiterentwicklung oder einfach nur Entwicklung möchte man doch haben. Gerade du beklagst ja "den 37. Aufguss"!
Ich dache hierbei auch an die Produktion der Filme. Kleine Videos gehen ja schon sehr eindrucksvoll und was gerade bei Sora und Vidu abgeht, lässt hoffen, dass wir bald die ersten Kurzfilme sehen werden. Es gibt wohl auch schon einen sehr kitschigen Liebesfilm der komplett mit MJ produziert wurde.
Wo ich KI (also, generative Sprachmodell-KI) eher sehe, ist nicht das Drehbuchschreiben, sondern mehr das Gegenteil, nämlich das Adaptieren von Geschichten (also das Verfilmen von bereits geschriebenen Büchern, Märchen, Sagen, Bühnenstücken oder Gedichten). Es gibt ja sowas wie Mechanismen, wie man gute Drehbücher schreibt.
Aber das Ausdenken guter Geschichten kann eine KI nicht leisten. Es sei denn, man schreibt solche umfassenden und genauen Prompts, dass man als Mensch (Natürliche Intelligenz) dann aber wieder kreativ geworden sein muss bzw. die Geschichten letztlich doch wieder vorher verfasst.
Auch kann man zeigen, dass Sprachmodell-KI keinen Humor versteht, nicht weiß, was Dramatik ist, was überraschende Wendungen sind.
Eine packende Geschichte kann man sich doch selber ausdenken, dazu braucht man keine AI, sondern nur eine gute Phantasie. So ein Exposee steht da ziemlich schnell. Die AI wird dann eher als Hilfsmittel des Ausformulierens und der Erzeugung von all den Anweisungen gebraucht (Boilerplate code). Und es gibt eine Menge guter Bücher, die nie verfilmt wurden, weil sie kein Studio anpacken wollte. Foundation ist so ein Beispiel. Wenn Apple nicht so tiefe Taschen hätte, wäre da nie was draus geworden. Die Idee von Foundation ist schnell erzählt, aber wenn man eine ganze Welt dazu schaffen will, braucht man helfende Schreiber. Da kann AI wirklich von Nutzen sein.