Die Folge wird daher eher ein Mangel an menschlichen Nachwuchsexperten sein...: weil es immer weniger eine Notwendigkeit gibt, Expertise zu erwerben.
Das ist aber ja nicht neu. Der "herkömmliche Mitteleuropäer" braucht keine Expertise mehr im Jagen, weil er sein Futter aus dem Lebensmittelhandel bekommt. Er braucht keine Expertise mehr in höfischer Etikette, weil die höfische Etikette auf minimale Reste geschrumpft ist, zu der nur sehr wenige (dann mit der erforderlichen Schulung) überhaupt Zugang haben. Er braucht keine Expertise mehr im Reiten, aber ggfs. einen Führerschein. Er muß nicht mehr mit Kompaß und Sextant navigieren können, aber wissen, welche App mit Schadsoftware verseucht sein dürfte.
Dennoch wird in gewissem Rahmen weiter gejagt, geritten, es gibt Räume mit "Verhaltenskodizes", und vermutlich wird auch irgendwo noch eine Gruppe sich daran freuen, dass die Mitglieder imstande sind, die Grundlagen und die Praxis einer Navigation mit Kompaß und Sextant zu beherrschen.
Der Film hat das Theater nicht obsolet gemacht, und der KI-generierte Film wird den Darstellerfilm nicht obsolet machen. So wie die Tricktechnik im Film Dinge erlaubt, die auf der Bühne nicht machbar sind, wird der KI-Film Dinge erlauben, die selbst mit Tricktechnik nicht machbar sind - aber das heißt nicht, daß es nicht weiter eine (mehr oder weniger große) Nische für den Film geben wird.