*Kicher*
Zum sonstigen Artikel: Bei dem Thema sollte man nicht vergessen, dass Israel in der Vergangenheit viel getan hat, um ihre Bevölkerung durch Migration zu mehren. Selbst wenn sie aus arabischen Ländern stammen, dürften die allgemeinen Lebensbedingungen in Tel Aviv um einiges besser sein.
Man kann kaum annehmen, dass Personen, die sich von nationalistischer Politik abgestoßen fühle, in Kairo tagtäglich bessere Nachrichten lesen dürfen.
Auch was Karriere angeht, hat Kairo oder ganz Ägypten eventuell eher weniger zu bieten. Auch anders Konfessionelle migrieren, wenn sie Gelegenheit bekommen und die örtlichen Lebensbedingungen ausreichend schlecht sind.
Mir gefällt an dem Artikel nicht, dass im Hintergrund schwebt, dass die Menschen vertrieben wurden, aber die eigentliche Vertreibungsgeschichtsschreibung dann in den 60ern endet. Der Anschlag 2010 fällt für mein Geschichtsempfinden in die Phase der Terrorzunahme aufgrund der vordergründigen Terrorbekämpfung seit 9/11. Das muslimische Selbstbewusstsein und der religiöse Selbstbehauptungsdrang hat weltweit seit dem Afghanistankrieg 2001, der dortigen Widerständigkeit und am Ende "Unbesiegbarkeit" der Taliban extrem zugenommen.
BTW: Ich halte auch die Nachbesatzungssanktion der USA für nicht zielführend, weil das die übliche Argumentationslinie, dass die USA am Elend der Menschen in Afghanistan schuld sind, quasi beweist. Aber diese schreiende Ungerechtigkeit führt natürlich nicht so leicht zu Terrorakten wie ein handfester Krieg.