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  • schmalbier

mehr als 1000 Beiträge seit 23.12.2006

Mit dem Sozialismus wäre das nicht passiert!

Der militante Islamismus und der indonesische Staat stecken schon
seit dem rechten Putsch von Suharto ca. 1970 unter einer Decke.

Der sozialistische Präsident und Staatsgründer Sokarno wurde mit
starker westlicher Hilfe aus dem Amt geputscht, was dem Land 30 Jahre
Kleptokratie und Krieg einbrachte. Direkt nach der Machtergreifung
begann eine Phase des Staatsterrorismus, bei dem die vereinigten
Kräften von Armee und Islamisten die gesamte Linke des Landes
physisch eliminierten. 

Dabei geht es um hunderttausende Tote aus den gebildeten und
progressiven Bevölkerungschichten. Jeglicher Widerstand gegen die
Diktatur wurde mit vollem Wissen der westlichen Mächte ausgerottet,
weitere barbarische Kriege wie in Ost-Timor folgten. Die
gesellschaftlichen Folgen wie die völlige Stagnation des geistigen
Lebens sind längst noch nicht überwunden, wirtschaftlich läuft fasst
nichts ausser Gefängnisfabriken, Plantagenwirtschaft und Tourismus.

So gesehen kommt eigentlich einem kleinen Wunder gleich dass sich in
einem geschundenen Land mit ~250 Millionen Einwohnern nur ein Stadion
mit einer religiösen Protestbewegung füllt. 

Und das Beispiel des benachbarten, hochentwickelten Malaysia zeigt,
dass gerade die Abwesenheit des westlichen Imperialismus auch unter
einer gemässigten islamistischen Regierung der entscheidende Faktor
für die Entwicklung ist.

Mit dem demokratischen Sozialismus des Staatsgründers, ohne den
Putsch und die Terrorherrschaft der vereinigten Rechten könnte
Indonesien heute ganz anders darstehen. Zum Glück sind diese
schmerzhaften Lehren aus der Zeit der grösstenteils fehlgeschlagenen
Dekolonialisierung mit Personen wie Hugo Chavez mittlerweile in sehr
positiv wirkende Massenbewegungen gegen den Kapital-Faschismus
umgesetzt worden.


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