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Avatar von dnalory
  • dnalory

mehr als 1000 Beiträge seit 18.02.2021

Re: Der Sozialismus zerfrisst alles

Mathematiker schrieb am 15.11.2022 08:01:

Das Problem kann man sehr gut an der Entwicklung der Kirchen und ihrer Gemeinden beobachten.
Was war früher (bei uns und aktuell noch in vielen Regionen der Erde) das soziale Netz?
Zuerst kam die eigene Familie. Danach kam die (Kirchen-)Gemeinde.
Dort engagierte man sich für die Gemeinde. Und verdiente Gemeindemitglieder konnten im Falle der eigenen Not auch auf Hilfe der Gemeinde hoffen. In sog. Armenhäusern wurden die Mitglieder durchgefüttert, die sonst auf der Straße gelandet wären.
Wohlleber und Schmarotzer setzte man konsequent vor die Tür.
Der Priester war früher ein echter Seelsorger, Sozialarbeiter und Psychologe. (Und wurde entsprechend auch bewertet.)

Die Kirche war schon immer auf ihren Machterhalt und die Trennung der gesellschaftlichen Gruppen aufgebaut. Für Seelenheil reichte es sich Mildtätig zu zeigen.
In der vorkirchlichen Christengemeinschaft, wo man sich noch erinnert das Jesus Leute die ihren Reichtum nicht aufgeben wollten wegschickte, war das anders.

Und heute? Da ist schon lange das ominöse Wesen Staat dazwischen. Heute spielt die Kirchengemeinde bei der Sozialarbeit praktisch keine Rolle mehr. Wer Geld braucht, der rennt zum Staat. Selbst die Kirche wird vom Staat finanziert. Umgekehrt wird das Geld nicht freiwillig von den Gemeindemitgliedern eingezogen, sondern ist eine Zwangsabgabe. Die Kirche selbst übt sich in der Übernächstenliebe und will von den Gläubigen lieber Ablassbriefe, vulgo Geld, als irgendwelche anderen Leistungen.
Die Priester sind zu reinen Ritualpriestern verkommen, die halt ihre Show in der Kirche vor immer weniger Leuten abziehen. Die Kirche stirbt in Deutschland. Und das liegt nicht an irgendwelchem theologischen Blahblah, sondern an dem banalen Umstand, dass der Normalbürger immer weniger damit anfangen kann und gleichzeitig bis auf´s Blut finanziell ausgepresst wird.

Die Leute verzichten eben lieber auf eine Kirche die den Teufel an die Wand malt, um ihre Zwangsmitglieder beherrschen zu können.

Der Sozialismus zerstört das Gemeinwesen, da er die soziale Interaktion und die Aushandlung von Gebenden und Nehmenden zerstört.

Für Linke ist der Staat ein mystisches, unendlich reiches Wesen, dass selbstverständlich zur eigenen Bedürfnisbefriedigung maximal ausgebeutet werden darf. Man habe das Recht auf Kosten der Anderen zu leben und sein Leben so zu gestalten, wie es einen passt.
Da ist die arbeitende Bevölkerung schon längst eine Horde von Menschen, die ihre Arbeit aus einem inneren Trieb macht und dafür Vergnügungssteuer zu zahlen habe.
Solche Bewegungen, die FFF oder die Kleber-Spinner sind da eine logische Konsequenz:
Die fütternde Hand wird längst als Feind gesehen, der gefälligst die Geschenke doch auf maximal ökologischem Wege zu erbringen habe.

Die Berliner Republik wird immer mehr, wie die DDR.

Da hat Angela einen großen Anteil. Aber als Sozialistisch würde ich sie nicht bezeichnen.

Eine Explosion der Apparatschiks, die keinen Nutzen erbringen, aber absurd viel Geld kosten. Eine Gesellschaft der Umverteilung, in der sich Leistung einfach nicht mehr lohnt, weil jedes Plus maximal abgeschöpft wird.
Unsere Armutsprediger rechnen die geldwerten Vorteile heraus und verlangen, dass die Leistungslosen mindestens 60% des Geldes eines Durchschnittsverdieners bekommen, der sich dafür 8 Stunden pro Tag irgendwo hinstellt.

Ich sehe das Problem eher bei den Leistungslosen, von denen einige Wenige den Großteil des Vermögens besitzen und unsere Politik bestimmen. Diese Menschen pressen bis aufs Blut aus, haben aber kaum Abgaben zu leisten.

Im Osten hatten wir ja Mal den Sozialismus, bis die Völker dort das Schweinesystem in die Tonne getreten hatten. Und das lag nicht an den Bananen.
Aber solche Experten, wie ein Götz Eisenberg fahren lieber mit ihrem alten, ideologischen Handwägelchen herum, als sich mit dem Scheitern ihrer Traumvorstellung auseinanderzusetzen.
Denn eines war die DDR ganz sicher nicht: Eine tolle, soziale Gemeinschaft.
Sonst hätten die Ossis damals nicht die Wiedervereinigung mit einem kapitalistischen Staat gesucht.

Wer da was suchte ging ziemlich durcheinander. Am Ende wurden alle Übertölpelt und das Ergebniss sehen wir jetzt: Wir haben von beiden Staaten das schlechte behalten.

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