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  • Chk (7f6db660)

296 Beiträge seit 20.10.2022

Re: Ich will überhaupt keinen Zusammenhalt

n.machiavelli schrieb am 15.11.2022 08:22:

mit Leuten die applaudieren wenn Menschen ohne Masken aus dem Zug abgeführt werden
mit Leuten die ihre Nachbarn auf anonymen Hinweisportalen anzeigen
mit Leuten die andere sozial ausgrenzen weil sie eine andere Meinung vertreten
mit Leuten die Sprech- und Denkverbote gutheißen
mit Leuten die die Geschäfte anderer boykottieren weil diese nicht mit dem Strom schwimmen

Sorry, spätestens seit corona ist der Drops gelutscht, die Deutschen haben absolut nichts gelernt aus der Geschichte. Sie versichern sich nur dass sie das hätten
Das hat in diesem Fall auch wenig mit Kapitalismus zu tun

Du hast es auf den Punkt gebracht. Aber das zeigt auch, warum solche Regelungen die Gesellschaft (weiter) spalten.

Fiktives, unbelastetes Beispiel: Die Regierung beschließt, dass jeder mit blonden Haaren eine Steuererleichterung bekommt. Die Begründung ist egal, man bekommt immer was konstruiert. Was würde geschehen? Die Blonden freuen sich, sagen: "Klar, das nehme ich doch gerne mit!" Und die Dunkelhaarigen fühlen sich benachteiligt. Darüber entsteht Wut, einerseits auf die, die die Regel gemacht haben, andererseits auf die Blonden. Das ist völlig normal und menschlich. Die Regel ist ausgrenzend.
Würde die Regierung dagegen eine (niedrigere) Steuererleichterung für alle Bürger beschließen, hätte das eine andere Wirkung. Alle würden sich gemeinsam über die Regelung freuen, es gäbe keine Gewinner und keine Verlierer. Die Regel ist integrierend.

Menschliche Gesellschaften haben immer eine Tendenz zur Ausgrenzung. Eine weise Regierung wäre daher immer darauf bedacht, integrierende Regeln zu schaffen. Sie werden als gerechter empfunden, werden eher akzeptiert und erhöhen den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es geschieht aber genau das Gegenteil.
Beispiel Corona: Da hat man jede Menge ausgrenzende Regeln eingeführt. Geimpfte vs. Genesene vs. Getestete vs. Ungeimpfte, alle wurden anders behandelt. Es passierte, was passieren musste, und was du auch beschreibst: Es wurden Gräben aufgerissen, die nur schwer wieder zu schließen sind.

Leider handelt die Politik inzwischen in allen Feldern so. Großstädter vs. Landbevölkerung, Radfahrer vs. Autofahrer, Alte vs. Junge, Männer vs. Frauen, Homos vs Heteros. Die Medienlandschaft stimmt mit ein und treibt weiter auseinander, statt zu vereinen.

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