Beim Lesen dieses Artikles sind mir vor allem diese beiden Sätze negativ aufgefallen.
"Was könnte Deutschland hingegen Besseres passieren, als mehr Menschen als Bürger*innen zu haben, die keine Familiengeschichte mit SS-Onkeln, BDM-Tanten oder NSDAP-Nobelpreisträgern haben? Sicher könnten Einwanderer ähnlich bescheuert, gefährlich, langweilig oder abstoßend sein wie viele deutsch-deutschen Deutsche. So what?"
Aus Sicht von Herrn Heni haben offensichtlich SS-Onkel, BDM-Tanten und NSDAP Nobelpreisträger einen verderblichen Einfluss auf die Mitglieder ihrer Familien. Da aber nahezu alle lebenden "Deutsch-Deutschen" BDM-Tanten, HJ-Onkel, Wehrmachtsgroßväter oder weitere auf die ein oder andere Weise mit dem Nazi-Regime verbundenen Anverwandten haben, muss jeder "Deutsch-Deutsche" zu einem gewissen Grad und mehr oder weniger unentrinnbar befleckt sein.
Der zweite Satz zeigt den Weg auf, wie sich Deutschland laut Herrn Heni läutern kann: Nämlich durch die Einwanderung von Menschen, die nicht das Kainsmal der "deutsch-deutschen" Abstammung tragen. Interessanterweise scheint es dabei keine Rolle zu spielen welche Attribute diese Neubürger haben. Wichtig ist nur deren nicht-deutsche Abstammung, welcher der Autor allein für sich eine segensreiche Wirkung zuschreibt.
Wenn man diese beiden Gedanken konsequent fortspinnt, dann kann die Läuterung Deutschlands gemäß Herrn Heni nur dann vollständig gelingen, wenn es (in Deutschland) keine Menschen mehr gibt, die von den Tätern der Nazizeit abstammen.
Als Fazit kann ich für mich nur ziehen, dass die radikale Linke ähnlich widerwärtig ist wie die radikale Rechte.
pyrate
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.10.2016 21:43).