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  • Antidarwinist

mehr als 1000 Beiträge seit 11.03.2007

Deutschsein ist relativ.

Hab ich doch im Wesentlichen hier geschrieben:

https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Kampf-der-Deutschomanie/Wer-ist-echter-Deutscher/posting-29323860/show/

Aber das ist natürlich nicht vollständig.

In der Allgemeinsprache kann es eigentlich keine exakte Definition gebe, genau deshalb gibt es ja auch für rechtliche Belange Sonderbegriffe ("Staatsangehöriger"), die sich an irgendwelchen Formalien orientieren.

In Wahrheit ist so ein Begriff wie "Deutscher" relativ, so wie etwa "groß". Es kommt auf den Beobachter und den Zusammenhang an. Ein gebürtiger Syrer mag die Kaddor für eine Deutsche halten, für mich ist sie es nicht, und das gilt für die Mehrheit der heute lebenden Deutschen mit Sicherheit auch. Das reicht aus für das Recht, sie als Nichtdeutsche zu betrachten und zu bezeichnen. Denn letztendlich geht es nicht um die exakte Definition von "deutsch," sondern um die Frage, wer die Deutungshoheit hat. Und das ist das Volk und nicht irgendwelche Sprachideologen und Intellektuellen.

Dieselben Leute, die den Anspruch erheben, dass alle deutschen Staatsangehörigen Deutsche wie Hinz und Kunz sind und kein Unterschied zu machen ist, reden dann im nächsten Moment von "Biodeutschen" oder jetzt von "Deutsch-Deutschen", um doch wieder einen Unterschied zu machen! Mich können die nicht verarschen! Ich muss mich nicht als "biodeutsch" oder "deutsch-deutsch" bezeichnen lassen, nur damit irgendwelche Einwanderer sich mit dem Attribut "deutsch" schmücken können.

Das Definitionsrecht haben diejenigen, die zuerst hier waren. Darum geht es, und nur so kann Sprache überhaupt funktionieren. Sprache lernen die Jungen von den Alten und nicht umgekehrt.

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