Danke für das anregende Gespräch! Ich glaube, bei allen Differenzen haben wir doch auch viel Gemeinsames feststellen können.
Kurz noch zu:
Wasnu schrieb am 18.10.2016 18:06:
Ich lese den Beitrag der UN allerdings nicht als Umvolkung, sondern als gesellschaftlich Herausforderung alternder gesellschaften entgegenzuwirken. Denn niemand will oder kann immer länger arbeiten und ein massiver Bevölkerungsrückgang in den genannten Ländern hat nunmal Auswirkungen auf unser Sozial und Wirtschaftssystem.
Man kann auch nicht einfach sagen: Produziert mehr Kinder, wenn die Lebensplanung vieler dem nicht mehr entspricht.
Zu Ersterem möchte zustimmen, aber auch einwenden, daß sich hier eine lange prophezeite Entwicklung Bahn bricht:
http://www.neue-ordnung.at/index.php?id=233
Ob Coudenhove-Kalergi mit der "Rassenmischung" nun Recht behält oder nicht mal ganz beiseite gelassen -- erstaunlich, wie richtig er mit der vorhergesagten Migration aus Afrika und dem Nahen Osten lag.
Auch früher war Europa eines der "gelobten Länder" für Menschen aus besagten Erdteilen. Die nationale Politik und damals noch übliche Zwiesprache mit dem Volk verhinderte aber eine sich überschlagende Immigration. Heute, in der Post-Demokratie, gibt es nur noch eine Richtung der Kommunikation: Herrschende -> Beherrschte. Deshalb wird der Ton im Volk auch rauer, deshalb Beschimpfungen von "Volksvertretern", die de facto keine mehr sind. Deshalb überall "Haßposts", weil die regierende Kaste keine Widerspruch duldet und mit "task forces" a la Politkommissaren alles Unerwünschte zeitnah aus dem öffentlichen Raum entfernen.
Zu Zweiterm gebe ich zu bedenken, daß früher die Politik durch wirtschaftliche Anreize, sowie gesetzliche Regelungen es Paaren erleichterte, Kinder in die Welt zu setzen und auch, ohne gleich an einen wirtschaftlich-sozialen Abstieg denken zu müssen, groß zu ziehen. Das gab es in der "alten" BRD und auch in der DDR. Spätestens seit den 90er und 00er Jahre hat sich dies durch eine von Rot-Grün initiierte, neoliberale, wirtschaftsanbiedernde Politik geändert. Man redet gerne über Erleichterungen für Familien und eine familienfreundliche Politik, betreibt aber regelmäßig nur Kosmetik (Stichwort Mittelstandsbauch oder Kalte Progression). Niedrig gebildete Bevölkerungsschichten sehen keine Zukunft und Perspektiven auf dem "Arbeitsmarkt", ziehen sich ins Private zurück, leben von staatlichen Almosen und bekommen für jedes Kind mehr auch noch Geld! Wenn das nicht ein Anreiz ist. Dabei will der Staat damit doch nur ein halbwegs menschenwürdiges Überleben sichern. Als Anreiz war das mit Nichten gedacht!
Schauen wir zu den besser Gebildeten:
- Immer stärker schrumpfende Mittelschicht,
- Arbeitsstellenabbau allenthalben (der Arbeitsplatz ist damit die einzige echte Lebensversicherung),
- herbeigejubelte Flexibilisierung der Arbeit (das kann auch nach hinten losgehen, wenn man ständig wechselnde Arbeitszeiten hat!),
- Zerreißen von Familienbanden durch die viel gepriesene Mobilität der Arbeitskräfte (damit keine Betreuung durch Oma und Opa ...),
- Förderung des Konsums (Sparer werden bestraft),
- Entwertung der Rente (man hat Geld für alles Mögliche, auch für die ungebildetsten Wirtschaftsmigranten, die nie und nimmer Deutsch auf Grundschulniveau erreichen werden, geschweige denn über einen Hilfsjob kommen. Aber man kann jetzt schon garantieren, daß in einer Generation kein Geld für Menschen da sein wird, die ein Leben lang gearbeitet und den ganzen Saftladen finanziert haben! Einfach nur bizarr!),
- Ausweitung von prekären Beschäftigungsverhältnissen (zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel, Aufstocken, auch bei der "Rente").
Aus alle dem ergibt sich, daß Frauen geradezu gezwungen werden für die Familie mitzuarbeiten. Kinder sind da nicht nur ein "logistisches" oder ein "Zeitproblem" -- sie sind ein finanzieller Malus, den sich viele einfach nicht mehr leisten können! Egal was die Politdarsteller einem da Blaues vom Himmel versprechen!
Schon wieder viel zu lang geworden ...
Auf Wiedersehen und -schreiben!