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  • marmer

mehr als 1000 Beiträge seit 27.11.2015

Re: Lernresistente üben sich im Schulterklopfmarathon

aufdiedauer schrieb am 09.10.2016 18:17:

Es gibt weltweit viele Beispiele dafür, dass „Multikulti“, nicht als Programm, sondern als gelebte Realität, wunderbar funktioniert. Zwei fallen mir gerade ein: Brasilien und Madagaskar. Und hier sollte man auch Syrien bis zum von außen, auch von uns, hereingetragenen völkerrechtswidrigen Angriff, nennen.

Wow, wie entlarvend! Brasilien als Beispiel von gut funktionierendem Multikulti!!! Ausgerechnet ein feudal-kleptokratisches Land Lateinamerikas in dem sich wie in allen anderen lateinamerikanischen Laendern eine weisse Oberschicht immer noch vom Rest des Landes abschottet. Ich kenne Oberschichtbrasilianer. Deren Arroganz gegenueber den Unterschichten (die in Brasilien oefter auch schwarz oder gemischt ist) ist kaum zu uebertreffen. Noch nicht mal Heiko Maas kommt auch nur annaehernd an das Level ran.

Und dann Madagaskar. Ein superarmes Land in dem ueber 90% der Bevoelkerung verschiedenen Malagasy Gruppen angehoeren. Was ist da Multikulti? So ein Schmarrn.

Und was das Beste an diesem Argument ist: Das Beste was Sie vorlegen koennen sind Laender wo es keine offenen Konflikte gibt zwischen den verschiedenen Gruppen. Aber Sie - wie auch alle anderen Mulitkultifans - koennen keinerlei Hinweis darauf geben worin denn die angeblichen Vorteile von Multikulti bestuenden. Bestenfalls bekaempfen sich die verschiedenen Gruppen nicht und leben friedlich nebeneinander her. Das heisst noch lange nicht dass die Interaktion ueber die Gruppen hinweg genauso unproblematisch und haeufig sind wie innerhalb der Gruppen.

Das einzige Land, welches ich kenne, in dem Ihre Denkweise an der Macht ist, dürfte wohl die gegenwärtige Türkei sein. Sieht nicht gut aus.

Das einzige Land in dem Multikulti nicht so gut funktioniert? Was ist denn mit den Rassenunruhen in den USA? Wie schaut es denn mit dem Irak aus? Und wie schaut es denn in Suedafrika aus? Haben Sie schon mal einen Mexikaner gefragt ob er auch Eingeborene als Vorfahren hat? Was ist denn mit den Nordafrikanern in Frankreich? Haben die fuer die dortige Gesellschaft grosse Vorteile gebracht? Nichts ausser sozialen Konflikten haben die von dieser Einwanderung. Chinesen in Malaysia und Indonesien (nord-)indischstaemmige Singalesen und eingeborene Tamilen auf Sri Lanka? Russen in Turkvoelker in den zentralasiatischen Republiken? Chinesen und Uiguren? Man koennte diese Liste beliebig lang fortsetzen.

Einwanderung hat immer dann gut funktioniert wenn sie zu Assimilation gefuehrt hat. Die Italiener die in der deutschen Gesellschaft aufgegangen sind, die zurueckgebliebenen Ruhrpolen die sich dann angepasst haben, alle europaeischen Auswanderer die in den beiden nordamerikanischen Staaten zu einem Einheitsbrei geworden sind (was ja kein Multikulti ist) etc etc. Alles andere ist ein ewiges Diskutieren ueber die Empfindlichkeiten der verschiedenen Gruppen, Quoten- und Proporzregelungen, und richtige Konflikte.

Wenn Sie Multikulti verteidigen wollen dann ist das erste was Sie tun muessen eine Beispiel anzufuehren an dem Sie darlegen koennen dass die involvierten Gruppen von der Ko-Existenz auf engem Raum explizit profitieren. Es reicht nicht zu sagen dass man sich nicht in den Haaren liegt. Wer das nicht liefern kann sollte einfach zugeben dass Multikulti einfach eine Flause ist die er in der Schule eingeimpft gekriegt hat wie eine Religion oder eine Ideologie. Aber jedem der solches Weichspuelergesuelze einfach ungefragt uebernommen hat und damit beweisen will wie aufgeschlossen er ist, muss man genauso wie allen anderen Ideologen einfach die Empirie entgegenhalten. Dann ist der Fall erledigt. Der Kommunismus wurde auch ueber Jahrzehnte von Generationen von Moechtegernweltverbesserern als die Rettung der Menschheit verkauft. Heute ist er auf dem Muellhaufen der Geschichte.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.10.2016 20:20).

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