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  • Annando

mehr als 1000 Beiträge seit 01.10.2011

Re: Strategische Kommunikation - Warum in die Ferne schweifen -

Grober_Unfug schrieb am 09.09.2024 17:52:

Wenn Dich bei einen Kommentar zu einem Ukraine-Artikel ein möglicherweise NATO-Sockenpuppen-"Forist" mit absichtlich(?) missverstandenen, rabulistischen Gegenkommentaren eindeckt und "erstaunlicherweise" Dein Kommentar erbarmungslos gesperrt - wird - und dein Account stumm geschaltet wird - was außer - gutem "debunking" könnte das wohl gewesen sein?

Na ja, gibt hier schon typische Forenteilnehmer, die immer wieder als (erhofftes) Letztargument mit "das ist russische Desinformation" kommen. Ich weiß zwar nicht, aber vermute, dass Personen auch Beiträge mit genau diesem Vorwurf melden. Wenn du schon mal gesperrt wurdest, sei dir sicher, dass du nicht allein bist. 😉

Ich bin mir aber nicht sicher, ob sich dahinter irgendwas Organisiertes oder Bezahltes versteckt. Bin vielleicht naiv, denn denke eher nicht. Wirkt nicht so. Wirkt oft eher unprofessionell. Habe vielmehr den Eindruck, dass manche Menschen es nicht ertragen können, in ihren Standpunkten verunsichert zu werden. Auf diese Verunsicherung reagieren sie dann nicht mit Standpunkt-Neuabsicherung, Standpunkthinterfragung oder gar - um Himmels willen!!!! - mit Standpunktveränderung, sondern mit Versuchen, dasjenige zu beseitigen, was sie verunsichert hat. Wenn ein Beitrag wohl ausformuliert und schlüssig bestimmte Narrative hinterfragt, ohne sich auf unsachliches Beschimpfen der Gegenposition einzulassen, dann kann das unangenehme Gefühle hervorrufen, kognitive Dissonanz, das drängt nach schneller Beseitigung.

Solche Verunsicherung wird heute dann schnell als Signal für einen maximalen Gegenschlag gewertet, nicht als Signal zur Selbstbetrachtung und Möglichkeit zum Erkenntnisgewinn. Wenn ich verunsichert werde, könnte ich mich ja alternativ auch kurz zurücknehmen, meine Position überdenken, diese vielleicht noch besser gegen andere Argumente absichern. Muss sie ja nicht aufgeben! Nur besser absichern, vielleicht geringfügig modifizieren. Hierfür muss man allerdings einigermaßen gut mit Sprache umgehen können, vielleicht auch etwas geübt sein im Argumentieren. Leider, wirklich bedauerlicherweise, haben die Menschen hier zunehmend Defizite. Das schwächt ihre Position schon aus Gründen, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben. Denen fehlt sozusagen das feine Werkzeug, da bleibt nur noch der grobe Hammer.

Früher™, im alten Rom, wurde den Schülern Rhetorik (nicht: Rabulistik) beigebracht, damit sie später im Leben ihre Rolle als Bürger im Staat auch selbstbestimmt wahrnehmen konnten. Sowas fehlt heute. Dafür aber Genderstern (sorry).

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.09.2024 18:56).

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