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  • Berthold Bricht

mehr als 1000 Beiträge seit 27.01.2006

Nebelkerzen

Nun ja, mit einer wirklich sachlichen Auseinandersetzung der von
Sarrazin aufgebrachten und wahrscheinlich auch gut dokumentierten
Thesen war hier ohnehin nicht zu erwarten. Die Bissigkeit der
vorgebrachten Argumente, dazu später mehr, müssen allerdings einen
wunden Punkt treffen. Sonst wären diese heftigen Reaktionen nicht
erklärbar. Doch kommen wir auf die Widerlegung Sarrazins Thesen
zurück, als da wären:

1. "Es gibt keine Diktatur der Gleichschaltung, wer etwas anderes
behauptet ist ein Nazi." Und dabei hatten die doch die
Gleichschaltung im Sprachgebrauch erst eingeführt. Wie können also
Nazis gleichzeitig für und gegen eine Gleichschaltung sein.
Merkwürdig unlogisch.  

2. "Wer für Sarrazins Thesen ist, ist auch für den Kampf reich gegen
arm." Diese "Kampf den Palästen" Rhetorik ist leider genauso alt wie
falsch. Der Grossteil der Bevölkerung muss sich allerdings fragen, ob
diese Leute den Schuss nicht hörten als die Mauer fiel oder die UdSSR
von den Karten verschwand? Welche Notwendigkeit bestünde denn für die
"Reichen", eine neue Sprachregelung einzuführen? Sie waren schon
vorher "reich". 

Die grotesken Züge, die diese Debatte annimmt, lassen eher
Assozationen zu Nordkorea zu anstatt zu einem freiheitlichen Land.
Aber wer das sagt, verstösst natürlich auch gegen die politische
Etiquette.

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