> 1. Der Hooligan der im Park einen Obdachlosen totschlägt, wurde von
> diesem nicht unterdrückt oder bedroht. Die Ursache für seine Wut ist
> in einem frühkindlichen Trauma zu suchen. Sein wirklicher
> Unterdrücker sind also seine Eltern. Und vielleicht auch aktuell
> Arbeitgeber etc..
Hier handelt der Hooligan also quasi "blind" da er eventuell seine
eigene Motivation nicht erkennt und daher seinen Frust "einfach" an
einem Schwächeren auslässt und diesen so weitergibt.
> 2. Die Arbeitslosigkeit und die sozialen Probleme die 1933 zur
> Naziherrschafft geführt haben, hatten ihre Ursachen in
> Wirtschaftskrise, Kapitalismus. Also die Unterdrücker waren die
> Wirtschaft und die Politik. Die Wut der Faschisten richtete sich aber
> gegen unschuldige Minderheiten, Juden, Behinderte, Zigeuner, etc..
Im Unterschied zum Hooligan verfolgt der Faschist aber einen
idelogischen Plan, er kann also für sich logisch beantworten,
weswegen die eine oder andere Gruppe Schuld an der Situation sein
soll. Insofern handelt er, im Unterschied zum Hooligan, mit
wissentlicher Absicht, er kann wissen, dass sein Denken falsch ist.
> In beiden Fällen wird der eigentliche Unterdrücker idealisiert und
> die Wut auf ein Placebo abgelenkt.
Für mich ist da, wie gesagt, ein großer Unterschied im "Wissen
können".
> Gruen schreibt, das kommt daher, dass dieser Mechanismus im
> Säuglingsalter seinen Ursprung hat, wo das Individuum um zu überleben
> auf diesen Verdrängungs- und Verschiebungsmechanismus angewiesen war.
Macht Sinn. Erinnert an den kleinen Jungen, der von allen geärgert
wird und dann Tiere quält. Beobachtet man aber bei nahezu allen
Erwachsenen mehr oder weniger stark, diverse Chefs geben Druck von
Oben auch an Untergebene weiter.