Eine geringere Strukturbreite senkt - bei etwa gleichbleibender Leistung - Platzverbrauch, Abwärme und Energieverbrauch. Oder ermöglicht mehr Leistung, wenn die anderen Parameter etwa gleich bleiben.
Von der Leistung her sind wir aber sowieso schon am Ende der Fahnenstange. Für Allzweck-CPUs können wir die nur noch durch Parallelisierung und Tricks wie speculative Execution erhöhen. Oder aber durch Auslagerung bestimmter Anwendungsfälle wie z. B. Grafikberechnung in dafür optimierte Hardware. Damit macht man dann gleich Sprünge, die deutlich höher ausfallen als bei einer Leistungssteigerung durch Allzweck-CPUs. Davon abgesehen, wird aber heutzutage ein Großteil der Rechenleistung sowieso nur noch für Schwachsinn verbraucht, wie z. B. die ganzen fetten Schichten an Frameworks, Microservices oder die "menschenlesbaren" Datenaustauschformate à la XML, JSON, YML, die von Computern ständig aufwändig umgewandelt werden müssen. Ein schönes Beispiel ist das Spiel X4 Foundations, dessen Speicherstände aus XML-Dateien bestehen, die ungepackt ca. 1GB groß sind. Da nutzt einem weder ein Octacore noch eine SSD was.
Für militärische Anwendungen braucht man 3nm erst recht nicht. Ein Waffensystem ist das Paradebeispiel eines bekannten Anwendungsfalls, hier kann man über Implementierung in Hardware mehr rausholen, als man mit 3nm jemals könnte. Ansonsten schreibt man den Code für solche Sachen ohnehin hardwarenah und spart sich den ganzen Overhead von Allzwecksystemen.
Es bleiben dann Anwendungen, bei denen man viel Rechenleistung auf einem Haufen braucht, wie z. B. KI oder Supercomputer. Dann muss man eben mehr in Optimierung investieren oder braucht mehr Energie, Fläche und Kühlung. Das ist handhabbar. Weiter bleiben Anwendungen, bei denen die Ressourcen sehr beschränkt sind, wie z. B. Mobiltelefone, aber da dürfte es mehr dem Marketing geschuldet sein, dass wir alle mit krasser Rechenleistung in der Tasche durch die Gegend laufen. Wirklich gebraucht wird die selten.