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  • _TomB_

539 Beiträge seit 02.10.2024

Komische Zahlen in dem Artikel im Bezug auf die genutzten Begriffe

Im Gegensatz zu den Russen und Chikoms gehen die US Amerikaner offen mit den Zahlen um, schon alleine weil diese dem Kongress vorgebracht werden müssen. Und für das Jahr 2023 haben wir folgende Mission Capable Rates der Air Force für einige von mir ausgesuchte Muster, damit es einen Vergleich gibt.

F-15C 45.70%
F-15D 58.50%
F-15E 51.60%
F-16C 70.70%
F-16D 68.90%
F-22A 57.40%
F-35A 51.90%

Navy, Marine Corps
F-35B 59.7%
F-35C 61.9%

Dazu eine Transportmaschine, ein Kipprotorflugzeug und die AWACS
C-5M 52.60%
CV-22B 51.90%
E-3B 40.20%

Der Vorwurf, dass Mehrzweckflugzeuge alleine durch die Auslegung anfälliger sind, ist nicht haltbar, dazu kommt, dass ältere F-35, die immerhin schon seit fast 10 Jahren fliegen, dem Block IV Upgrade unterzogen werden, mit neuem Radar, erweiterter Waffenlast, Triebwerkupgrade, erweiterter Avionik und ca 70 weiteren Anpassungen an die heutigen technischen Möglichkeiten. Und für gewisse Zeit zieht das diese aus dem Verkehr.
Was haltbar wäre, ist statistischer Nachteil der Mehrzweckflugzeuge bei Fully Mission Capable Rates. Nur wenn hier ein Abfangjäger mies abschneidet, dann macht er gar nichts, ein Mehrzweckkampfflugzeug kann dann trotzdem alle bis auf eine angedachte Mission ausführen. Und hier sind wir bei den 30% der F-35. Sie ist weiterhin einsatzfähig und kann das Gros der Mission ausführen, nur eben vielleicht eine recht spezifische nicht. Wird dem Chikom Piloten auch nicht helfen, wenn er von einer 30% F-35 eine AMRAAM in seinen Chengdu reingejagt bekommt oder ein Chikom Schiff baden geht, weil eine LRASM in den Eimer flog. In dem Fall ist es irrelevant, dass ein Comlink zu Buddy Aufklärungsdrohne nicht funktioniert und man in der Fully Mission Capable Liste mit 30% einen Eintrag hatte.

Man sollte sich auch klar sein, was nicht einsatzfähig in Friedenszeiten bei der NATO bedeutet, darunter fallen vor allem Fehler, die sich auf die zivile Flugsicherheit auswirken, wie z.B. eine defekte Leuchte der Positionslichter. Bei solchen Fehlern kommt sofort eine Plakette, die das Flugzeug, wenn auch kurzzeitig, stilllegt. Diese haben keine Auswirkung auf mögliche Einsatzbereitschaft, wenn es kracht.

Und jetzt die Gretchenfrage, welchen Anteil hat schlicht die industriele Kapazität des Herstellers? Momentan werden Erstmuster an rund ein Dutzend anderer Länder ausgeliefert, mit Problemen, die bei der Einbindung in bestehende Strukturen auftauchen und zu höherer Fehlerquote wie auch längeren Wartezeiten für eine Reparatur führen.

Mich würden auch die Einsatzraten der Israelis interessieren. Es ist wohl die einzige Luftflotte, welche ihre F-35 in Dauerschleife gegen andere einsetzt.
Ich bin mal über die Zahl von ca 35-40 Einsätzen pro Tag gestolpert, bei 39 israelischen F-35. Mit Mission Capable Rates von 85% und Fully Mission Capable bei 75%. Was wohl ein vollkommen anderes Bild abgibt. Auch wenn diese wohl nicht genau sind, war keine offizielle Verlautbarung. Dass die israelischen sehr hoch sind, wird jedoch auch offiziell von US Militärs und dem US Verteidigungsministerium genannt. Was einige US Politiker auf die Palme bringt mit, was können die, was wir nicht können.

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