Ich wollte meinem Leben ein Ende setzen. Innerlich hatte ich aufgegeben, mich geistig von allem verabschiedet und war bereit los zu lassen. Die genauen Umstände tun hier jetzt nichts zur Sache aber der Versuch misslang und ich kam in eine geschlossene Anstalt.
Dies war auch richterlich angeordnet, Zwangstherapie, ich hatte da kein Selbstbestimmungsrecht mehr.
Heute kann ich nur sagen: Gott sei Dank!
Ich litt damals an schweren Depressionen, hatte keine Perspektive, keine Ziele und war mit allem chronisch überfordert.
Die Therapie half mir mir über mich und mein Leben klar zu werden. Ziele zu formulieren, Strategien zu lernen und mit kleinen Schritten wie "morgens pünktlich aufstehen" oder "sich selbst Frühstück machen" nach und nach in einen geregelten Tagesablauf zu kommen und immer größere Aufgaben bewältigt zu bekommen.
Schon kurze Zeit später kam ich in einen festen Job, habe meinen Führerschein gemacht, habe eine eigene Wohnung, ein eigenes Auto und bin finanziell unabhängig.
Alles weil es Menschen gab die für mich da waren, die mir die Hilfe gegeben haben die ich brauchte und nicht gesagt haben: "Der ist durch, ab in die Tonne und weg damit"
Es muss ein gesellschaftlicher Grundsatz sein Leben mit allen Mitteln zu erhalten.
Wenn wir das nicht schaffen haben wir als Gesellschaft versagt.