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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Soll Erdogan-Bashing von der engen Kooperation mit Saudi-Terror-Regime ablenken?

Gerade angesichts der jüngsten Terroranschläge in Westeuropa würde eine intensive Diskussion über die Zusammenarbeit mit den salafistischen Despoten in Riad auf der Tagesordnung stehen. Denn Al Qaida wie IS haben ihre ideologischen und finanziellen Wurzeln in Saudi Arabien. Der Islamwissenschaftler Buchta spricht gar davon, dass die Ideologie des IS und der Wahhabismus des saudischen Herrscherclans zu 98 % übereinstimmen.

Doch statt einer Debatte über die enge Kooperation mit den Saudi-Despoten findet z. Zt. genau das Gegenteil statt: Das Gruselregime, das nicht nur den IS in Syrien unterstützte und jetzt einen völkerrechtswidrigen Krieg im Yemen führt, wird z. Zt. von Konzernen der EU-Länder mit modernsten Waffensystemen aufgerüstet. Deutsche Waffenfirmen wie Rheinmetall produzieren bereits vor Ort.

Im deutschen Wahlkampf aber ist nach meinen Beobachtungen von AfD über Grüne bis zu den Linken die enge Kooperation mit den Salafisten in Riad kein Thema, wobei bei letzteren der grosse DGB-Einfluss wohl massgebend ist. Dafür wird uns Erdogan quasi täglich als Inkorporation des radikalen Islams und die seit Jahrzehnten in Westdeutschland lebende türkische Minderheit als trojanisches Pferd der islamischen Welteroberung verkauft. Dabei ist es überhaupt nicht ungewöhnlich - s. Polenpartei in der Weimarer Republik - , wenn sich ethnische Minderheiten auf politische Führer ihres Ursprungslands beziehen.

Ergo: Mit Erdogan und der jetzigen Situtation in der Türkei sich kritisch auseinandersetzen - ja. Dumpfbackigem Kampagnen-Journalismus folgen - nein. .

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