Also, erst einmal ist die Frage falsch gestellt: Nicht die Bundeswehr entscheidet, wo welche Art von Einsätzen gerechtfertigt sind. Die Regierung befiehlt, die Bundeswehr führt innerhalb der Vorgaben der Regierung aus.
Es stellt sich also die Frage, ob die Politik und insbesondere die Regierung verantwortungsvoll mit (bewaffneten) Drohnen umgehen kann.
Die Antwort lässt sich einigermassen einfach finden. Die Bundeswehr selbst hat noch keine bewaffneten Drohnen eingesetzt - es ist also schwer zu sagen, ob sie damit verantwortungsvoll umgehen könnte. Die Regierung Deutschlands hingegen hat mit bewaffneten Drohneneinsätzen bereits grosse Erfahrung - von deutschem Boden aus werden ja solche Einsätze routinemässig und in grosser Zahl koordiniert, geleitet und ausgeführt. Ein grosser Teil dieser per Drohne ausgeführten Anschläge haben bereits heute Zivilisten irgendwo im nicht-deutschen Ausland zum Ziel. Man kann sie nicht mal annähernd als Verteidigungsmassnahme verstehen, sondern allenfalls als Mord- oder sogar Terroranschläge ohne klare völker-/kriegsrechtlich sanktionierte Lage, die die Angriffe rechtfertigen würde.
Wir können also mit Sicherheit sagen, dass die bundesdeutsche Regierung bereits durch die Duldung von solchen Drohneneinsätzen hinreichend belegt hat, dass sie völlig ausserstande ist, mit diesen im Kontext des internationalen Rechts verantwortungsvoll umzugehen. Es ist nicht zu erwarten, dass sich dies grundlegend ändern würde, sollte dieser Regierung durch eine Beschaffung durch die Bundeswehr Drohnen direkt zur Verfügung stehen.
Selbst wenn die Bundeswehr selbst einen höchst verantwortungsvollen Umgang mit dieser Waffe praktizieren würde, wäre sie doch immer noch der deutschen Regierung unterstellt, die diesen verantwortungsvollen Umgang nachweislich nicht praktiziert.