Ja. Hätte es Ende der 30er Jahre eine amerikanische Friedensbewegung gegeben, dann würden wir vielleicht heute noch unsere „Ostermärsche“ mit gestrecktem Arm an der Tribüne des Nürnberger Zeppelinfeldes vorbei exerzieren.
Fakt ist, dass die deutsche Freiheit und der Friede in Europa mit vor allem amerikanischem, englischem und russischem Blut erkauft wurde - nicht durch eine vom Volk getragene Revolution.
Wer die Realität nicht begreift, dass der deutsche Faschismus nur durch einen Weltkrieg gestoppt wurde und nicht durch Verhandlungen, Gebietsabtretungen und Massenproteste im fernen Ausland - all das wurde ja vorher versucht - der kann in seiner naiven Einfältigkeit und Geschichtsvergessenheit gerne hinter Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht und den anderen Propagandisten des Kremls hinterher laufen.
Zum Glück haben die handelnden Personen in der Politik verstanden, dass es nur heissen kann „Nie wieder Faschismus, zur Not auch durch Krieg!“.
So lange Putin mit seiner Armee weiter imperiale und koloniale Ambitionen an der NATO-Ostgrenze hat, werden wir in Europa niemals sicher sein.
Und dass die Ukraine sich jetzt - mit einem enormen Blutzoll - alleine dem Kreml-Diktator gegenüber stellt und unsere Freiheit verteidigt sollte nicht nur unsere warmen Worte und Mitgefühl anregen, sondern die Waffenproduktion unserer (aktuell sowieso darbenden) Industrie bewirken. Wir werden nach dem Krieg sowieso in ganz Europa die Muntionslager und Panzerkontingente auffüllen müssen, also warum jetzt nicht mit aller Ernsthaftigkeit damit anfangen? Oder sollen wir warten, bis in Polen die Fabriken zur Produktion der koreanischen Panzer anläuft und nur Zuschauer bei dieser de facto unausweichlichen Aufrüstung sein?
Und ganz nebenbei - es ist kein Zufall, dass die letzten Konflikte mit russicher Beteiligung seit 2008 in Georgien, Ukraine und Moldawien ausgefochten wurden.
Ein schneller NATO-Beitritt der Ukraine hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 2014 den Überfall auf die Krim verhindert und den aktuellen Krieg für Russland von vorneherein aussichtslos erscheinen lassen.
Deshalb gibt es zum Aufrüsten der Ukraine und der europäischen NATO-Verbündeten keine Alternative, genauso wenig zum darauf folgenden Beitritt Georgiens und der Ukraine in das Verteidigungsbündnis.
Dann hätten wir zumindest eine Armee in Europa, die weiss, wie man Russland bekämpft und besiegt.