Klaus Mögling: "Trotz aller westlicher Interessen an der Ukraine und historisch gegebener und gebrochener Versprechen: Das russische Militär muss sich hinter die völkerrechtlich anerkannten Staatsgrenzen der Ukraine zurückziehen und beide Staaten müssen die Kampfhandlungen einstellen. Dies muss eine zentrale Forderung der internationalen Friedensbewegung sein. Bis dahin aber ist die Ukraine in ihrer Selbstverteidigung gegenüber einem übermächtigen Angreifer zu unterstützen – allerdings ohne solche Waffen zu liefern, die den Krieg noch mehr eskalieren können und vollends außer Kontrolle geraten lassen. Waffenstillstandsverhandlungen sind so früh wie möglich zu beginnen und auch über internationalen Druck und die Vermittlung der hierfür zuständigen internationalen Organisationen (United Nations und OSZE) vorzunehmen".
Klingt - in Anbetracht der Machtverhältnisse - wie eine "muß-, ist-zu,- sind-so-Orgie" von realitätsfernen, unerfüllbaren Forderungen.
Z.B. Waffen des Westens an die Ukraine zu lefern, ohne den Krieg weiter zu eskalieren, behaupten als reale Möglichkeit sonst ja nur noch die Propaganda-Garden der Ukraine. Da verweise ich doch einfach mal auf die letzten Statements des in deutschen Talkshows gefragten „Sicherheitsexperte“ der „zu wenig, zu spät“-Waffentrommler-Fraktion, Carlo Masala, der mittlerweile auch zugibt, dass die Waffenlieferungen nicht zur Verkürzung des Krieges beitragen, obwohl er kürzlich noch Gegenteiliges behauptete! Nur die daraus resultierende Konsequenz - Schluss mit dem Krieg! - wollen er und seine Kollegen Waffentrommler noch nicht sehen und drehen weiter an der Eskalationsschraube.
Dieser Masala, welch Wunder, behauptet mittlerweile auch - eine erneute Kehrtwendung - "der Krieg wird am Verhandlungstisch und nicht auf dem Schlachtfeld beendet“, was ja auch zunehmend von verantwortlichen westlichen Führern so gesehen wird. Doch zunächst einmal wird - verantwortungslos - weiter eskaliert:
- Eine Koalition aus Groß-Britannien, Dänemark, Niederlanden, Norwegen und Schweden schmiedet eine Koalition, um die Ukraine, ungeachtet aller Risiken für die Ausweitung des Krieges, mit Langstrecken-Raketen zu versorgen.
- Die NATO hat in unbeirrter Fortführung ihres verhängnisvollen Eskalationsweges am 21.4.2023 auf ihrem Treffen in Ramstein beschlossen, doch Kampfjets westlicher Bauart in die Ukraine zu schicken sowie in Vilnius am nächsten NATO-Gipfeltreffen am 21./22.7.2023 die Türe für einen NATO-Beitritt der Ukraine zu öffnen!
- Die deutsche Außenministerin Baerbock ist sehr besorgt! Nein, nicht vor einer weiteren Eskalation durch westliche Waffenlieferungen an die Ukraine, sondern durch Waffenlieferungen von Südafrika an Russland!
- CDU-Waffentrommler und Atomkriegsverharmloser a la Wadephul verlangen die Lieferung deutscher Waffen an die Ukraine, die erklärtermaßen auch für Angriffe auf russisches Territorium geeignet sind! Dass ein deutscher CDU-Politiker wieder deutsche Waffen für die Ukraine fordert, die auch den Krieg nach Russland tragen könnten, ist eine - geschichtsvergessende - Schande!
Seid Ihr Waffentrommler und Atomkriegsverharmloser von allen guten Geistern verlassen? Seid Ihr deshalb so engagiert, weil Ihr genau wisst, dass aus einer Beteiligung an einem Angriffskrieg - wie die Ukraine aus ihrer seinerzeitigen Beteiligung in der Koalition der Willigen am Angriffskrieg der USA gegen den Irak weiß - nicht automatisch eine Kompetenz zum Schmieden einer Koalition der Willigen beim Angegriffenen erwächst?
Nichtsdestotrotz, anlässlich des Beginns der lange erwarteten, herbeigeredeten(?) Gegenoffensive der Ukraine, wird Experte Masala wiederum von Slomka im Heute-Journal zu ersten Erfolgen der Ukraine befragt, und gesteht erwartungsgemäß, obwohl noch kein verlässlicher Überblick über das Geschehen vorliegt, der Ukraine erste Vorteile zu, die natürlich - wie Slomka treuherzig herbeifragt, größer gewesen wären, hätten wir schon früher schwerere Waffen geliefert - womit sich wieder ein altbekannter Kreis schließt.
Andererseits erzittern etliche vor einem Szenario, das ein Scheitern der angekündigten ukrainischen Großoffensive trotz der westlichen Hochrüstung beinhaltet. Wie das wohl kommuniziert werden wird, weil das doch nicht sein darf?