Ich bezweifle es. Weil in großen Teilen der Friedensbewegung nicht der Krieg an sich das Problem ist, sondern dessen Einfluß auf eigene Partikularinteressen.
Olga Karach (Belarus): "Wir haben keine Zeit für die Probleme der Frauen, für die Probleme des Klimawandels, weil der Krieg herrscht."
Merke, nicht der Krieg an sich ist schlecht, bei dem täglich unzählige Menschen (meistens Männer, die sind aus der Sicht der Frauenbewegung aber eh entbehrlich) draufgehen oder für den Rest des Lebens verkrüppelt werden, sondern daß der Krieg Zeit für die Lösung des Frauenproblems oder des Klimawandels stiehlt.
Nina Potarska (Ukraine): "Frieden ist nicht, wenn das Schießen aufhört. (...) Die Ukrainer wollen Garantien für einen Waffenstillstand".
Das will die Ostukraine auch. Und die Einwohner dort wollen ein Ende des Völkermords.
{Artikel II der Konvention definiert Völkermord als jede Handlung, "die in der Absicht begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören" - eine entsprechende Handlung ist auch die Entrussifizierung der Ukraine per Gesetz}
Karyna Radchenko (Ukraine), Partnership for Advancing Innovative Sustainability: "Nichts kann den Einsatz von Waffen gegen Zivilisten rechtfertigen. Nichts kann diese Invasion rechtfertigen."
Wo war sie, als seit 2014 die Ostukraine zusammengeschossen wurde? Mit 15.000 Todesopfern, davon 14.000 Zivilisten (Quelle: OSZE)?
Wer solche Friedensbewegten hat, der braucht auf die Friedensbewegung keinen Pfifferling zu geben. Denn sie ist dann nicht mehr Ding an sich, sondern nur noch Mittel zum Zweck.