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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

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Re: Lohnt sich das Engagement in der Friedensbewegung?

Prof. Dr. Klaus Moegling schrieb am 19.06.2023 15:20:

Die Friedensbewegung "sollte vielmehr für die Umsetzung von Konzepten für eine internationale Friedens- und Sicherheitsordnung eintreten, die einerseits die Gefahr bewaffneter Konflikte verringern, andererseits supranationale Sicherheitsarchitekturen bereithält, um entstandene gewalttätige Konflikte zu beenden.
Im Grunde also eine demokratische und handlungsfähige UN, die wenn man so will, das internationale Gewaltmonopol an sich zieht."

Da haben Sie völlig recht. Das sehe ich genauso.
Hier müssten die United Nations gestärkt und demokratisiert werden, um diese Funktion einnehmen zu können. Zunächst erst einmal ist der Unfug zu beenden, dass ein Aggressor, der Ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat ist, sein Veto gegen eine Verurteilung und gegen Maßnahmen einlegen kann. Das ist aber nur der Anfang.....

ja, ich denke an dem Punkt würden wir uns wohl schnell einig werden. Eine UN, die aus den Konstellationen und Erfahrungen des 2. Weltkriegs entstanden ist, schliesslich handelt es sich mit Bedacht bei den 5 Vetomächten im Sicherheitsrat um die Siegermächte des II. Weltkriegs, hat sich bereits in der Zeit des Kalten Krieges als nicht handlungsfähig genug erwiessen, die Konflikte eben jener Vetomächte zu verhindern oder wenigstens einzugrenzen.

Ich glaube das einzige Mal, dass ein Konflikt mit Beteiligung von Vetomächten tatsächlich durch das Agieren der UN gestoppt wurde, war der anglo-französische Überfall auf Ägypten im Rahmen der Suezkrise 1956. Interessaterweise haben damals die Sowjetunion und die USA gemeinsam agiert ...

Insofern bildet die UN in der Tat nicht mehr die Verhältnisse der Welt des 21. Jahrhunderts ab, sondern gewährt in gewisser Weise manchen Mächten eine Art strukturellen Freibrief für imperiales Streben.

Es ist allerdings dann eine ganz andere realpolitische Herausforderung wie man diese Mächte dazu bewegen könnte, einerseits die Regeln der UN anzuerkennen und gleichzeitig auf Macht und Privilegien, die nicht gleichermassen durch Verantwortung aufgewogen werden, zu verzichten. Und da würde ich dann auch die Aufgabe einer internationalen Friedensbewegung sehen.

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